Rezension

Nicht schlecht, aber verbesserungsfähig

Der Architekt - Jonas Winner

Der Architekt
von Jonas Winner

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Der Drehbuchautor Ben Lindenberger muss sich sagen lassen, dass er einen Totschläger nicht authentisch darstellen kann. Um das zu ändern, verfolgt er bei Gericht den Prozess gegen den Architekt Julian Götz, der seine Frau und seine beiden Kinder erschlagen haben soll. Dabei merkt er gar nicht, dass er selbst immer tiefer in den Fall hineingezogen wird.

Meine Meinung:
Der Anfang ist etwas verwirrend, weil drei Handlungsstränge aufeinandertreffen. Dann werden aber vorerst nur noch zwei weitergeführt und damit die Konstruktion der Geschichte vereinfacht. Die Handlung um Ben Lindenberger und Julian Götz ist einigermaßen spannend und man kann mit verfolgen, wie Ben langsam in den Sog des Architekten gerät und sich immer mehr mit dem Täter identifiziert. Die psychischen Auswirkungen auf Ben kamen mir allerdings etwas teilweise zu sprunghaft und waren mir nicht immer ganz verständlich.

Auf der anderen Seite haben wir das Mädchen Mia, das sich von seiner Freundin Dunja in eine Sache reinziehen lässt, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Hier war es noch viel schwieriger, etwas nachzuvollziehen, weil der Leser absichtlich im Unklaren gelassen wird, worum es genau geht. Oft hatte ich den Eindruck, dass die beschriebenen Personen unter Drogen stehen, so unwirklich wirkte in diesem zweiten Handlungsstrang alles.

Während am Anfang detailliert beschrieben und dargestellt wurde, kam mir das Ende dann zu schnell und gewaltig, hier blieben meines Erachtens einige Erklärungen auf der Strecke.