Rezension

Ich habe mehr erwartet!

Solange wir lügen
von E. Lockhart

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Eine wohlhabende und angesehene Familie. Eine Privatinsel vor der Küste Massachusetts. Ein Mädchen ohne Erinnerungen. Vier Jugendliche, deren Freundschaft in einer Katastrophe endet. Ein Unfall. Ein schreckliches Geheimnis. Nichts als Lügen. Wahre Liebe. Die Wahrheit.

Meine Meinung:
Das Buch ist aus der Sicht von Cadence geschrieben, unterteilt in 5 Teile und beginnt 2 Jahre nach dem verheerenden Sommer. Sie selbst beginnt dann aber in der Zeit zurück zu springen und berichtet aus dem Sommer, in dem sie 15 Jahre alt ist. Der Sommer vor dem Unfall.Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und ich muss sagen, dass er mir gar nicht gefallen hat. Teilweise werden einfach einzelne Sätze aneinander gereiht, sodass kein richtiger Lesefluss entsteht. Vor allem aber muss man zwischen den Zeilen lesen. Denn dort verstecken sich die Gefühle, die sonst im Buch nicht zum Ausdruck gebracht werden.
Die Autorin hatte hier eine wirklich gute Idee und ich habe bis zum Ende die Wahrheiten um die es in der Geschichte geht, nicht vorhersehen können und war geschockt, fasziniert und traurig zugleich.Cadence begibt sich in diesem Buch auf die Suche nach den ihr fehlenden Erinnerungen, da ihre Familie nicht gewillt ist mit ihr darüber zu sprechen.Trotz des für mich schlechten Schreibstils konnte das Buch mich ein Stück weit fesseln, da ich unbedingt hinter die ganzen Lügen kommen wollte, um die es in der Geschichte geht.
Die Charaktere waren soweit ganz in Ordnung. Man lernt sie nicht tiefergehend kennen, daher bleiben sie sehr oberflächlich, was aber zur Story passt.Mit der Protagonistin bin ich deswegen leider nicht wirklich warm geworden. Ihre "Krankheit" hat mich nicht wirklich berührt. Erst zum Schluss, wenn man als Leser versteht was eigentlich los ist, hat sich das ein wenig geändert. Generell sind die vier Lügner normale Teenager mit normalen Problemen, weshalb auch eine kleine Romanze in der Geschichte nicht ausbleibt. Leider hat auch diese mein Herz nur wenig berührt ( ich glaube es liegt einfach am Schreibstil).
Als ich mit dem Lesen angefangen habe, habe ich mit einer komplett anderen Story gerechnet. Ich dachte an so kleine Teenager-Dummheiten, wie zu viel Alkohol, Fahren ohne Führerschein oder ähnliches. Das so etwas dabei rumkommen würde, habe ich im Leben nicht erwartet. Ich war quasi positiv überrascht, dass das Buch doch einiges zu bieten hat.Das Ende war leider das einzige was mich gefühlsmäßig im Buch total mitgenommen hat. Vielleicht weil man dort endlich alle Zusammenhänge versteht. Dennoch war mir der Weg dorthin einfach zu weit, der Schreibstil so gar nicht meins und die Charaktere zu oberflächlich.

Fazit:
Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Trotz Spannung und einem Ende voller Gefühle gab es für mich zu viele Baustellen und Punkte, die ich mich daran hindern, die volle Punktzahl zu vergeben.