Rezension

Sehr poetisch

Solange wir lügen
von E. Lockhart

Bewertet mit 3 Sternen

"Solange wir lügen" von E.Lockhart war eine Neuerscheinung dieses Jahr auf die ich mich sehr gefreut habe und die mich aufgrund des spärlichen Klapptextes neugierig gemacht hat.
Cadance Sinclair verbringt viele Sommer auf der Familieninsel, bis eines Tages ein Unfall geschieht an den sie sich nicht mehr erinnern kann. Was geschah in dem Sommer ihres 15. Lebensjahres und warum ist plötzlich alles so anders?
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und wird aus der Sicht von Cadance in der ICH-Perspektive erzählt. Der Einstieg beginnt 2 Jahre nach dem schicksalhaften Ereignis. 
Der Schreibstil ist sehr poetisch und es dauert bevor der eigentliche Plot der Story beginnt. Für meinen Geschmack war der Erzählstil stellenweiße zu blumig und die Dialoge haben dadurch an Authentizität verloren. Die eigentliche Geschichte wiederum war spannend und weckte beim Lesen ein leichtes Gänsehautgefühl. Für meinen Geschmack zog sich die Story allerdings durch überflüssige Handlungstränge etwas zu sehr in die Länge und die Charakter wirkten gestelzt und blass. Weder zu Cadance noch zu einem anderen Protagonisten konnte ich einen Bezug aufbauen. Irgendwie habe ich auch mit einem ähnlichen Ende gerechnet, was aber daran liegen könnte, dass mich das Buch stark an die Geschichte aus "Wir fallen nicht" von Seita Vuorela erinnert. 
Zugute muss ich dem Buch halten, dass es sich wirklich schnell lesen lässt und von der Aufmachung her ein echter Eyecatcher ist. Der Buchrücken besteht aus dem Haus auf der Insel und der Schutzumschlag ist auf einer Art Folie gedruckt, welche das Mädchen und den Jungen zeigt.
Liebhabern poetischer Schreibweisen und besonderer Geschichten kann ich das Buch durchaus empfehlen. Wer aber authentische Geschichten sucht lässt lieber die Finger von diesem Roman.