Rezension

Überraschend und mitreißend

Solange wir lügen
von E. Lockhart

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Sinclairs. Eine wohlhabende und machtvolle Familie mit einer Privatinsel.Ein Sommer. Ein schrecklicher Unfall. Ein Gedächtnisverlust und die Suche nach der Wahrheit, verborgen hinter Lügen...

Der Klappentext ist kurz gehalten und sagt nicht viel über den Inhalt aus. Bis auf ein paar Andeutungen bleibt der Leser im Unklaren und kann nur über die Geschehnisse spekulieren. Das hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Gefallen hat mir, dass die Kapitel meistens ziemlich kurz sind und meistens nur eine Situation beschreiben. So liest sich das Buch ziemlich schnell und flüssig, auch wenn häufig zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt wird, stört es nicht im geringsten. Die Wiederholungen, die den Charakter der Familie und der Erzählerin beschreiben, gefielen mir besonders, weil das Wesentliche damit hervorgehoben wird und es daher ziemlich passend als stilistisches Mittel eingesetzt wird. Etwas mangelhaft empfinde ich die Beschreibung der Charaktere und deren Beziehungen. Mir sind sie einfach zu oberflächlich und unpersönlich. Auch fehlt der Geschichte der Tiefgang, der zwar am Rande vorhanden ist, aber meiner Ansicht nach, mehr in den Mittelpunkt gerückt werden könnte. Möglicherweise ist das auch Ansichtssache, denn eine tiefere Botschaft ist schon versteckt und findet über den Hergang der Geschehnisse seinen Weg zum Leser. Das Ende ist dann schon überraschend, schockierend und ziemlich traurig zugleich. Trotz einiger Abzüge, kann ich das Buch empfehlen. Es ist nicht sehr spannend, allerdings konnte ich es nicht aus der Hand legen, weil man wissen möchte wie es weitergeht und was sich so schreckliches hinter den Lügen versteckt. Was die Wahrheit ist.