Rezension

Im dritten Teil mag sogar ich den Julius

Der Prophet des Todes - Vincent Kliesch

Der Prophet des Todes
von Vincent Kliesch

"Der Prophet des Todes" ist der dritte Teil um Hauptkommissar Kern und - um der Wahrheit die Ehre zu geben - den Psychopathen Tassilo Michaelis.

Wer meine Rezensionen zu den ersten beiden Teile gelesen hat, weiß, dass ich mit Kommissar Kern immer ein bißchen auf Kriegsfuß stand und meine Sympathien eindeutig bei Tassilo lagen. Eigentlich habe ich den dritten Teil nur gelesen, weil ich gespannt bin auf Severin Boesherz, den "neuen" Ermittler, dem der Leser im vierten Buch begegnet und ich es nicht über mich gebracht habe, den dritten Teil einfach zu überspringen.

Und ich muss sagen - das war gut so! Denn in "Der Prophet des Todes" mag ich Julius Kern gut leiden! Er ist deutlich ironischer und selbstständiger als in den bisherigen Teilen.

Dazu kommt, dass die Handlung gut aufgebaut ist, der Leser problemlos in die Geschicht hineinkommt und dem Autor auf jeden Holzweg folgt, auf den er ihn schickt - denn wer die Fäden in der Hand hält, enthüllt sich erst ganz am Schluß.

Okay, zwischenzeitlich wäre ein bißchen mehr Spannung nett gewesen, aber alles in allem hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen, mich gut unterhalten und ist meines Erachtens der beste der ersten drei Teile.

Jetzt bin ich ja fast ein bißchen wehmütig, Abschied von Julius nehmen zu müssen, nachdem wir so lange gebraucht haben, um uns aneinander zu gewöhnen, aber genauso neugierig auf den Herrn Boesherz.