Rezension

Ein Mörder weckt Sympathien

Der Prophet des Todes - Vincent Kliesch

Der Prophet des Todes
von Vincent Kliesch

Mit “Der Prophet des Todes” legt der Autor Vincent Kliesch seinen dritten Thriller rund um den Ermittler Julius Kern vor. Die Geschichte beginnt mit dem Selbstmord einer Ehefrau und Mutter, die scheinbar zuvor ihren Ehemann vergiftet hat. Merkwürdig ist nur die Prophezeiung, die man im Zusammenhang mit diesen Ereignissen bei der Toten findet. Sie trägt einen Zettel bei sich mit der Aufschrift: „In drei Tagen wirst du deinen Mann vergiftet und dich selbst erhängt haben.“

Julius Kern und sein alter Freund Quirin Meisner nehmen gemeinsam die Ermittlungen in diesem Fall auf. Sie suchen nach dem Urheber der geheimnisvollen Nachricht, sie suchen nach Nostradamus. Der Fall ist für sie auch dann nicht abgeschlossen als der Staatsanwalt die Akten schließt und bekommt neue Brisanz als Julius Kern eine ähnliche Prophezeiung erhält. Mit dieser rückt auch Tassilo Michaelis wieder in das Visier der Ermittler, denn mit ihm hängt die Prophezeiung zusammen. Julius Kern muss ihn finden, aber wie soll ihm das gelingen, denn Tassilo Michaelis hat vor Jahren eine neue Identität erhalten. Kann hier vielleicht Tassilos langjähriger Lebensgefährte Jonathan helfen? Das könnte möglich sein, aber die Handlung der Geschichte nimmt einen überraschenden Verlauf.

Etwas anders angelegt als seine beiden Vorgänger ist dieser dritte Thriller der Reihe, denn der Täter ist nicht auf den ersten Blick so offensichtlich wie in den beiden vorangegangenen Büchern. Aber auch dieses Mal liefert Vincent Kliesch eine Geschichte ab, die spannender kaum sein könnte und den Leser wie auch die Ermittler auf so manche falsche Fährte lockt.

Um dieses Buch wirklich in allen Details genießen zu können, sollte man in jedem Fall auch die vorangegangenen beiden Bände kennen. Ein Täter als Gentleman, das ist die Figur, die Vincent Kliesch mit Tassilo Michaelis geschaffen hat. Tassilo ist ein wirklich brutaler Mörder mit verrückten Ideen, dem man dennoch eine gewisse Sympathie entgegenbringen muss, man kann einfach gar nicht anders.

Bleibt dem Leser nur zu wünschen, dass uns Julius und Tassilo schon demnächst in einen neuen spannenden Thriller abtauchen lassen, im dem sie ihren jeweiligen Rollen gerecht werden, obwohl die Trilogie mit diesem dritten Band ja eigentlich abgeschlossen ist. Mir bleibt daher eigentlich nur mit den Worten des Autors und einer klitzekleinen Hoffnung zu sagen: „Bis bald.“

Copyright © 2012 by Iris Gasper