Rezension

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Im Vergleich zum 1. Teil ziemlich enttäuschend :-( ...

Sylt oder solo - Claudia Thesenfitz

Sylt oder solo
von Claudia Thesenfitz

Bewertet mit 3 Sternen

Im Vergleich zum 1. Teil leider ziemlich enttäuschend :-( ...

Autorin:
Claudia Thesenfitz wurde 1967 in Berlin geboren. Schon während ihres Germanistik- und Anglistik-Studiums an der Universität Hamburg war sie freie Mitarbeiterin bei diversen Zeitschriften. Ihre Pressearbeit setzte sich danach fort mit Tätigkeiten als Volontärin, Redakteurin, Ressortleiterin und freie Journalistin und Autorin mit ganz unterschiedlichen Arbeiten für Frauen-, Promi- und Lifestyle-Magazine. Zudem ist sie Absolventin der Hamburger Drehbuchautoren-Schule. In Anthologien veröffentlichte Kurzgeschichten und ist Co-Autorin verschiedener Promi-Biographien (Nena, Dieter Wedel, Uwe Ochsenknecht u. a.). Mit "Sylt oder Selters" veröffentlichte sie im Mai 2015 sehr erfolgreich ihren ersten (Glücks-)Roman im Ullstein-Verlag. "Meer Liebe auf Sylt" war im März 2017 ihr zweiter Roman. Und mit "Sylt oder solo" folgt nun 2018 die Fortsetzung zu "Sylt oder Selters".

Handlung:
2 Jahre nach der nicht gerade unbedeutenden Erbschaft ihrer betagten Campingplatz-Nachbarin Elli hat Nina alles, wovon andere träumen würden: Sie hat genug Geld, um es mit vollen Händen auszugeben, lebt auf der Trauminsel in einem riesigen Luxus-Wohnmobil, lebt mit ihrem Traummann Jan, mit dem sie eine Surfschule mit Bistro betreibt, zusammen und hat tolle Freunde. Doch dann beginnt es in ihrer großen Liebe zu kriseln und Jan nimmt sich eine Auszeit. Und das sind nicht die einzigen (negativen) Überraschungen, die das Leben gerade so für Nina bereithält ...

Fazit:
Die Gestaltung des Covers orientiert sich optisch am ersten Teil: "Sylt oder Selters" - nur das Kleid und der Brilliant-Ring am Daumen wirken etwas mondäner als im ersten Teil - passend zur Entwicklung der Protagonistin Nina.
Das Druckbild ist so wie in den anderen beiden Büchern der Autorin und die 38 Kapitel haben meist eine angenehme Leselänge.
Ich hatte gerade erst "Sylt oder Selters" gelesen und war davon total begeistert, so dass ich mich auf diese Fortsetzung echt sehr gefreut habe - wohltuend, nachdem ja "Meer Liebe auf Sylt" nicht so meinem Geschmack entsprach.
Aber ich weiß nicht, was im Leben der Autorin zwischen "Sylt oder Selters" und den anderen beiden Büchern passiert ist, denn hier passiert wieder ähnliches, wie in dem unabhängigen Buch "Meer Liebe auf Sylt": Klischees über Klischees, wie mit der Gießkanne drüber ausgegossen. Die Protagonistin und ihr Freund haben sich nach den 2 J. Abstand nicht zum Besten weiterentwickelt. Ich fand Nina und ihren Freund in ihrem ganzen Verhalten oberflächlich, unreif und nervig; die Erbschaft ist den Beiden auch ein wenig zu Kopf gestiegen.
Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin nicht mehr an ihre eigene Geschichte erinnern konnte - sorry schon mal, wenn ich an dieser Stelle anfange zu spoilern. Ninas portugiesischer Koch hieß im 1. Band noch (zumindest die meiste Zeit) Luis, wurde im 2. Band aber durchgehend "Louis" geschrieben. Plötzlich war Nina, die im 1. Band noch eine Schwester hatte, ein Einzelkind. Bei Ninas Besuch ihrer Mutter nach Gomera, reist sie mit ihrem Hund Max. Später, bei ihrer Weiterreise von Gomera in ein Luxus-Hotel nach Teneriffa, ist von Max dann überhaupt keine Rede mehr: Die Protagonistin vergnügt sich alleine am Pool und in der Bar sowie in schicken Restaurants. Und ganz plötzlich scheint der Autorin oder der Lektorin dann auch aufgefallen zu sein, dass da noch ein Hund war, und der wird dann ganz schnell noch in einen Strandspaziergang auf Teneriffa, kurz vor der Abreise, wieder dazugeschrieben. Ebenso die Erwähnung von Georg, Ellis erster großer Liebe: Im 1. Band noch ein armer Straßenmusiker und Aushilfspianist, der nach der unglücklichen Liebe zu Elli nach Neuseeland ausgewandert ist und dort geheiratet hat. In diesem Band findet Nina ihn "zufällig" als weltberühmten Star-Pianisten (was sie ja wusste - aber woher nur?!) mit griechischem Namen vor einem Auftritt auf Teneriffa?! Übrigens einer der etwas zu vielen Zufälle in diesem Buch.
Und dann muss es dann auch noch das langweiligste, unkreativste aller Happy Ends in Frauen-Romanen geben: Ein Baby, weil Frauen ja so einfach gestrickt sind! Dabei will uns die Autorin noch weismachen, dass Nina auf Gomera in der 6. oder 8. Schwangerschaftswoche eine Wundermedizinerin findet, die ihr da schon versichern kann, dass sie ein Mädchen erwartet.
Wie gesagt: Ich hatte mich total auf diese Fortsetzung gefreut und direkt nach der Lektüre von Band 1 damit begonnen und irgendwie wurde ich während dem 2. Band zunehmend enttäuschter.
Für mich absolut kein Glücksroman und in meiner Bewertung leider nur noch ganz knappe 3*** Sterne.