Rezension

in der Zwischenwelt

Das unglaubliche Leben des Wallace Price -

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
von Tj Klune

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wallace Price kann gar nicht glauben wie ihm geschieht: Er ist tot und erlebt seine eigene Beerdigung mit, aber natürlich niemand nimmt ihn wahr. Das ihn keiner vermisst, verwundert nicht, nachdem man ihn Anfangs schon als Ekelpaket und Workaholic kennengelernt hat. Von Sensenmann Mei wird er zu einem besonderen Ort gebracht, Charons-Fähre-Tee- und Leckereien, wo ihn schon der Fährmann Hugo Freemann erwartet. Wallace hat Schwierigkeiten seine Situation zu akzeptieren und sich einzuleben. Er kann von hier weiterreisen, aber will er das?

Durch eigene Erlebnisse und berührende Schicksale anderer Personen, die er dort erlebt, verändert sich Wallace Charakter und er lernt etwas über den wahren Sinn des Lebens. Der letzte Abschnitt war besonders emotional, allerdings anders als erwartet. Das Ende konnte mich überraschen.

Die Geschichte spielt hauptsächlich in dem Fährhaus, welches auch auf dem schönen Cover abgebildet ist. Das Bild und die Beschreibung passen wunderbar zusammen. Toll gemacht.

Klune geht es hier um das Leben und Sterben, die Liebe und das Loslassen und wie immer hat er sich auch dem Thema Diversität angenommen. 

Die Schicksale, die er hier erdacht hat, sind berührend. Alle Protagonisten sind liebevoll und detailreich gestaltet. Dennoch fiel es mir schwer am Ball zu bleiben, mir fehlte manchmal der Fokus, etwas weniger wäre hier evtl. mehr gewesen. Vielleicht war es auch der ungerechte Vergleich zu „Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte“, dem Vorgänger, gegen das dieses Buch einfach ein wenig verliert. Lange war ich hinsichtlich einer Bewertung unentschlossen und habe mich nun zum Aufrunden der 3,5 Sterne entschieden. 

Eine fantasievolle Geschichte zum Thema Verlust und Tod, das auch unterhält.