Rezension

In einem kleinen Dorf

Die Dorfschullehrerin -

Die Dorfschullehrerin
von Eva Völler

Bewertet mit 4 Sternen

Nach ihrer Flucht aus Ostdeutschland hat Helene es nicht leicht. Ihr Mann ist im Stasi-Gefängnis gestorben, ihre Tochter war monatelang im Kinderheim. Dank hilfreicher Verwandter hat sie eine schöne Wohnung in Frankfurt, eine gute Stelle als Lehrerin. Trotzdem gibt sie das auf für eine Stelle als Rektorin in einem kleineren Grenzort, in dem es auch noch Bekanntschaften aus ihrer ersten Zeit im Westen gibt. Probleme sind vorprogrammiert.  

Nicht nur bei ihr. Welche Schande war es noch in den 60er Jahren, als Ledige ein Kind zu bekommen, noch dazu von einem GI. 

Helene wird anschaulich beschrieben, gut dargestellt ist der Spagat zwischen Job und Familie. Auch die Atmosphäre in Kirchdorf, wo bigotte oder einfach nur missgünstige Menschen den Frauen das Leben schwer machen. Auch die wenig hilfreiche, dafür aber umso mehr fordernde Schulaufsicht wird realistisch einbezogen. Da hat sich bis heute nichts geändert. 

Eva Völler schreibt wieder unterhaltsam und mit lockerem Stil über die Liebe, das tägliche Leben, Probleme und Lösungen. Ob sich wie immer alles zum Guten wendet?

Schicksalsroman mit historischen Bezügen, verlegt von Lübbe.