Rezension

Irgendwie abstrakt

Weil da war etwas im Wasser -

Weil da war etwas im Wasser
von Luca Kieser

Bewertet mit 3 Sternen

Ich hab vor Jahren mal „Rendezvous mit einen Oktopus“ gelesen und bin seitdem fasziniert und begeistert von diesen Geschöpfen. Und dann ist das Buch auch noch für den Buchpreis nominiert- muss man also lesen, oder? Schwierig zu beantworten, denn die Geschichte ich gleichwohl sehr speziell als auch zu abstrakt, um den Finger auf die Message legen zu können.

 

Zum Inhalt: ein Riesenkalmar, dessen Arme in ihrer ganzen Eigenheit und Individualität Geschichten erzählen, Empfindungen teilen. Dabei geht es nicht nur um die Arme selbst, sondern auch um die Menschen denen der Kalmar begegnet, es geht um die Menschheit, die Natur und zuletzt die Welt.

 

Die Geschichte ist anfangs sehr wirr und für meinen Geschmack zu ungeordnet, erst nach und nach zeichnet sich eine Art roter Faden ab. Die Erzählart ist dabei streckenweise fast schon schwülstig, das muss man halt mögen, mein Fall ist es nicht so ganz. Teilweise wird der Leser dann auch direkt angesprochen, was ich irgendwie immer befremdlich finde. Zudem kommunizieren die Arme in den Fußnoten miteinander und diskutieren wessen Geschichte wann erzählt wird. 

 

Wie es jetzt eigentlich kommt, dass ein Tintenfischarm den Leser über Ökologie, Nachhaltigkeit und vieles mehr belehrt, bleibt mir schleierhaft. Insgesamt ist das Buch ein buntes Potpourri von Themen, die vornehmlich gemeinsam haben, von einem Arm erzählt zu werden. Klingt komisch, ist es auch.

 

Dabei hat das Buch durchaus Bildungslektüre-Charakter und Themen wie Krillfang und die Ausbeutung unseres Planeten sind auf interessante, ich möchte sogar sagen einzigartige Weise, rübergebracht. Trotzdem hatte ich das Gefühl beim Lesen gar nicht alles erfassen zu können, was da vermittelt werden soll. Das machte es für mich dann schon ein Stück weit zur schweren Kost. Müsste ich mir vermutlich noch ein zweites Mal zu Gemüte führen um wirklich alles mitzunehmen.