Rezension

Jane Austen trifft auf Cinderella

Bridgerton - Wie verführt man einen Lord? -

Bridgerton - Wie verführt man einen Lord?
von Julia Quinn

Der dritte Band von Bridgerton ist für mich bisher der märchenhafteste, da er die klassische Story von „Cinderella“ ins frühe 19. Jahrhundert versetzt. Die Idee und dadurch natürlich schon etwas altbacken, aber nicht weniger romantisch. Von den bisherigen Paaren der Reihe ist es dieses, das bisher die meisten Hindernisse zu überwinden hat.

 

Zum Inhalt: Benedict Bridgerton kann seiner Mutter nicht entkommen, die den jungen Mann nun endlich ebenfalls unbedingt verheiratet sehen will. Doch Benedict kann den jungen Damen seiner Bekanntschaft nichts abgewinnen. Bis auf dem jährlichen Maskenball der Bidgertons eine mysteriöse, unbekannte Schöne trifft und ihr schlagartig verfällt. Doch als um Mitternacht die Masken fallen, verschwindet sie spurlos. Zwei Jahre sucht er erfolglos nach ihr und hatte schon fast aufgegeben, als das Dienstmädchen Sophie in sein Leben tritt und er sich sofort zu ihr hingezogen fühlt. Und doch kann er die maskierte Dame nicht vergessen. Kann es so ein Happy End für sie geben?

 

Sophies Schicksal beleuchtet zum ersten Mal die Verhältnisse fernab der schillernden Welt der gehobenen Gesellschaft beleuchtet. Was sie erlebt macht noch einmal deutlich, wie widrig die Umstände für eine unverheiratete Frau waren und dass Dienstmädchen in den herrschaftlichen Haushalten nicht immer gut behandelt wurden. Benedict Bridgerton kommt stattdessen wie ein Ritter in schillernder Rüstung daher, wobei auch sein moralischer Kompass ab und an zu wünschen übrig lässt, was aber für die Herren von Stand der Normalzustand gewesen zu sein scheint.

 

Das Buch ist wieder sehr schön flüssig und unterhaltsam zu lesen und man bekommt weitere Einblicke in das Familienleben der Bridgertons, wobei inzwischen hervorgehoben werden muss, was für eine bemerkenswerte Frau Violet Bridgerton ist. Sie will ihre Kinder vor allen auch glücklich verheiratet sehen, egal welchen Standes der potentiellen Kandidat/ die Kandidatin angehören. Das konnten sich zur damaligen Zeit nur wenige leisten und noch weniger wollten es. Aber sie unterstützt ihre Kinder, wo sie nur kann.

 

Es war wieder eine echte Freude dieses Buch zu lesen und ich kann es kaum erwarten, weitere Bücher der Reihe zu lesen, von der ich mir wünschte, sie würde niemals enden.