Rezension

Jedes Insekt hat einen anderen Lebenszyklus.

Die Chemie des Todes - Simon Beckett

Die Chemie des Todes
von Simon Beckett

Bewertet mit 4 Sternen

David Hunter war der beste forensische Anthropolge, bis ihn ein tragischer Unfall von seinem Job Abstand halten lässt. Bei einem Neubeginn in einem kleinen, idyllischen Ort lernt er verschiedene Patienten kennen. Eines Tages erschüttert ein Verbrechen den kleinen Ort...

Vielleicht erstmal zur Erklärung:
in der forensischen Anthropologie befasst man sich mit der "Menschenkunde", und zwar der, nach dem Tod des Menschen, d.h. man identifiziert z.B. einen Menschen anhand der DNA, kann anhand der an der Leiche ansässigen Maden und Fliegen einen Rückschluss darauf ziehen wie lange jemand tot ist, etc. 
(Man möge mich korrigieren, falls ich etwas falsch ausgedrückt habe etc.)

Ja, ich war wirklich gespannt auf diesen Thriller. Schon öfter mal hatte ich von diesem Buch gehört bzw. vom Autor. Bislang aber noch nichts von ihm gelesen. Nun ja... Thriller habe ich ja nun schon die verschiedensten gelesen - und muss schon sagen, dass es mir da zuletzt Fitzek durchaus "angetan" hat. Seine Art und Weise zu Schreiben, einen in den Bann zu ziehen, ja, die gefällt mir gut.

Vielleicht hatte Beckett es deshalb schwer, aber auf den ersten 80 bis 100 Seiten hab ich mir irgendwie schwer getan. Ich kam nicht so in Lesefluss, das Buch hat mich nicht direkt gepackt, irgendwie war ich enttäuscht. Auch die Sprache des Autors gefiel mir nicht sofort, ich fand es oftmals etwas umständlich ge- bzw. beschrieben. (Später merkt man, dass er die Dinge sehr gut und ausführlich beschreibt, aber zu Beginn empfand ich das nicht so.) 
Von der Sprache her bzw. den Fachbegriffen ist alles soweit verständlich, medizinische Fachbegriffe werden durchaus verständlich erläutert bzw. medizinische Kenntnisse werden nicht (!) vorausgesetzt.

Die Geschichte an sich ist durchaus sehr durchdacht und gut geschrieben, einfallsreich, nicht langweilig-werdend. Insofern ist das Buch wirklich spannend und hat mich dann echt gepackt, die "letzten" hundert Seiten habe ich direkt am Stück gelesen, denn ich wollte nun endlich wissen, wer dahinter steckt etc. ;) (Auch das empfinde ich als sehr gelungen, ich glaube, dass keiner darauf kommt, wer hier wie schuldig ist etc. ;) )

Grundsätzlich konnte ich erst mit David Hunter als Person im Buch nicht sooo viel anfangen, mit der Zeit entwickelte sich jedoch eine gewisse Sympathie, also wäre ich auch nicht unbedingt abgeneigt ein weiteres Werk dieser Reihe zu lesen. (Vielleicht auch um zu sehen wie es weiter geht, denn auch die persönlichen Entwicklungen des Protagonisten würden mich durchaus interessieren...)

Für mich ist hier für einen spannenden, unterhaltsamen Thriller alles gegeben. Mit der Zeit hab ich mich an den Schreibstil gewöhnt, die Geschichte ist nachvollziehbar und äußerst durchdacht aufgebaut, auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. (Jeglicher Art... Ekel zählt da auch dazu...)

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