Rezension

Keine leichte Lektüre

Prophet -

Prophet
von Sin Blaché

Bewertet mit 3 Sternen

Als mitten in England wie aus dem Nichts ein amerikanisches Diner erscheint, könnte die Verblüffung kaum größer sein. Doch schon schnell wird neben dem Diner eine Leiche gefunden und nicht nur diese, sondern auch jede Menge ungewöhnliche Dinge, von denen niemand eine Ahnung hat, wie sie dorthin gelangen. Das Militär übernimmt den Fall und setzt das ungleiche Ermittlerduo Adam Rubinstein und Sunil Rao zur Bearbeitung des Falls ein und diese stoßen auf etwas, was noch nie jemand gesehen hat. Das Cover schreit den Leser förmlich an, sich das Buch genauer anzuschauen und so war ich absolut neugierig auf die ungewöhnlich klingende Story. Der Einstieg fiel mir allerdings alles andere als leicht, denn das Autorenduo hat einen recht ungewöhnlichen Schreibstil, der beinahe abgehackt wirkt und mir es schwer machte, mich auf den Text zu konzentrieren. Es hat auch eine Weile gedauert, bis ich das gesamte Thema und auch die Protagonisten greifen konnte. Ansonsten blieb ich hier eher über den gesamten Zeitraum ein distanzierter Beobachter. Die einzelnen Kapitel werden zu weiten Teilen aus Raos Sicht erzählt, dabei springt die Perspektive immer wieder in die Vergangenheit. Hier muss man einfach am Ball bleiben und sich ein bisschen durchbeißen, bis dann die Story wirklich interessanter, jedoch nicht wirklich einfacher wird. Diese Story ist absolut außergewöhnlich und die Idee dahinter hat mir richtig gut gefallen. Es geht um Prophet, eine Substanz oder eigentlich schon eine Droge und diese richtet ungewöhnliches an. Insgesamt hat die gesamte Atmosphäre so ein bisschen was von X-Files, allerdings ist es auch nicht wirklich leicht zu verstehen und an manchen Stellen musste ich mich einfach zusammenreißen, um weiterzulesen. Das macht dann aber das Ermittlerduo Rao und Rubinstein wieder ein wenig wett. Die beiden sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, so wie Rubinstein introvertiert und ernst ist, ist Rao lebendig und aufgeschlossen. Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, die man so nach und nach im Buch erfährt und sie entwickeln Gefühle füreinander. Diese Lovestory zwischen den beiden hat mir gut gefallen, da es einfach sehr glaubwürdig dargestellt wurde, gerade bei queeren Charakteren muss der Autor, in diesem Fall die Autorinnen, durchaus ein Händchen haben, um solch eine Beziehung nicht hölzern oder gestelzt darzustellen. Mein Fazit: insgesamt war es ein hoch und runter beim Lesen, die Story ist nicht schlecht, aber wirklich nicht einfach zu lesen und dementsprechend alles andere für mal zwischendurch. Die gesamte Idee finde ich super, die beiden Protagonisten ebenso, schwer war der Schreibstil und auch die Sprünge im Plot. Manche Dinge bleiben mir zu offen zum Schluss und manches wiederum zog sich ein wenig. Also ein regelrechtes auf und ab.