Rezension

Köln in der Nachkriegszeit – gelungene Fortsetzung

Lieder des Wandels -

Lieder des Wandels
von Marion Johanning

Bewertet mit 5 Sternen

„Lieder des Wandels“ ist nach „Der Klang eines neuen Lebens“ der zweite Teil der Neue-Zeiten-Serie der Autorin Marion Johanning. Zum besseren Verständnis und um die Ereignisse richtig einordnen zu können, würde ich empfehlen zunächst den ersten Band zu lesen.

Die Handlung beginnt im Januar 1946 in Köln. Emmas Mann Christian war an der Ostfront und gilt noch immer als vermisst. Die Lebensumstände sind nach wie vor schwierig, aber Emma macht das Beste daraus. Kurt ist inzwischen durch das Erbe eines Freundes - das nicht aus legalen Quellen stammt - zu Reichtum gekommen. Nachdem zunächst Kurt die Stadt verlässt und dann Christian zurückkehrt, ändert sich für Emma alles….

Emma ist eine tolle Protagonistin, die das Herz am rechten Fleck trägt. Ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar. Sie – wie auch die übrigen Charaktere – wirkt authentisch.
 Die Atmosphäre der Nachkriegsjahre, die Not der Menschen sowie die wiederkehrende Lebenslust werden spürbar.

Durch den angenehmen Schreibstil von Marion Johanning liest sich der Roman leicht und flüssig. Mit Köln hat die Autorin ein tolles Setting gewählt, das sie großartig beschreibt. Da ich die Stadt kenne, hatte ich beim Lesen alles direkt vor Augen.

Abschließend werden im Glossar einige umgangssprachliche und kölsche Ausdrücke erklärt, die die Atmosphäre des Romans nochmals gelungen unterstützt haben.

Auch mit diesem zweiten Band ist es der Autorin gelungen ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte lebendig werden zu lassen und ich hoffe, dass bald ein weiterer Band aus der Neue-Zeiten-Serie erscheint.