Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Farben der Dunkelheit - Marion Hübinger

Farben der Dunkelheit
von Marion Hübinger

Bewertet mit 2 Sternen

Die Geschichte beginnt mit einem kurzen Einblick in Leah's Leben. Die Sechzehnjährige lebt in einem Jugendheim, wird in der Schule oft gemobbt und würde sich am allerliebsten unsichtbar machen. Nur keine Aufmerksamkeit erregen, das ist ihre Devise. Als sie auf dem Nachhauseweg einen Umweg macht, stolpert sie quasi in einen außergewöhnlichen Garten, der sie förmlich anzieht. Dort begegnet sie nicht nur Hannes und Sonja, die bemerken wie fasziniert das Mädchen von ihrem Garten ist und sie einladen hereinzukommen, sondern auch deren gegensätzlichen Söhnen David und Gideon. Während Leah von Gideon direkt angetan ist, macht ihr Gideon mit seiner düsteren Ausstrahlung eher Angst. Sie beschließt sich besser von ihm fernzuhalten, doch Gideon sieht das anders und sucht den Kontakt...

Meinung:

Optisch hat mich das eBook direkt angesprochen, denn das Cover wirkt durch die verlaufenen Farben, das dunkle Haus und das traurigblickende Mädchen sehr geheimnisvoll und magisch.

"Farben der Dunkelheit" ist der Debütroman von Marion Hübinger.
Ein Roman der durch eine wirklich wundervolle Idee glänzt, in der Umsetzung aber leider so viele Schwächen hat, das er mich nicht für sich einnehmen konnte.

Bereits der Start in die Geschichte gestaltet sich für mich, durch den abgehackten Schreibstil der Autorin, beschwerlich. Die Sätze sind wirklich sehr kurz und auch wenn man sich im Verlauf der Geschichte ein bisschen besser daran gewöhnen kann, so war ich oft genervt, auch weil sich durch diesen Stil kein Gefühl für die Geschichte in mir aufbauen konnte. Gedanken waren oft nicht zu Ende gedacht oder wirkten befremdlich. Ich weiß nicht so recht wie ich das besser erklären soll, es war einfach komisch.
Von der Idee die hinter der Handlung steckt war ich recht angetan, allerdings entwickelt sich alles viel zu schnell. Zwischen David und Leah entspinnt sich innerhalb weniger Seiten schon eine Romanze, was auf mich leider etwas gekünstelt und zu schnell vorgeprescht wirkte.

Genauso erging es mir auch mit den Protagonisten. Ich bekam einfach nicht den richtigen Zugang zu Leah und das fand ich wirklich sehr schade, denn sie wäre sicherlich eine tolle Protagonistin gewesen, mit der man sich hätte anfreunden können, wenn ihr nicht an Tiefe und Entwicklung gefehlt hätte. Für mich macht sie im Verlauf der Geschichte leider kaum eine Veränderung durch.
David ist ein charismatischer junger Mann mit sehr bodenständigen Hobbies, der auf mich einen recht zugänglichen Eindruck machte. Anders ist sein Bruder Gideon, die beiden sind ein bisschen wie Tag und Nacht. Gideon wirkt sehr geheimnisvoll, was ich unter anderem seiner künstlerischen Tätigkeit zuschreibe, doch ihn umgibt auch eine gewisse dunkle Magie, die mich dazu verleitet hat immer weiterzulesen um hinter sein Geheimnis zu kommen.

Leider hat mich auch das Ende nicht wirklich überzeugt. Obwohl Marion Hübinger sich bemüht bis zum Ende dicht zu halten und ihre Leser rätseln zu lassen, was genau es denn nun mit Gideon auf sich hat, lässt sie mir zu viele Dinge ungeklärt und offen. In meinem Kopf schweben noch unendlich viele Fragen.

Fazit:
"Farben der Dunkelheit" konnte mich, als erster Titel aus dem Impress-Programm, leider so überhaupt nicht überzeugen. Obwohl sich im Hintergrund eine wirklich tolle Idee versteckt, ist die Umsetzung der Geschichte sehr fad. Es gibt wirklich gute Ansätze, aber der abgehackte Schreibstil der Autorin und die konturlosen Charaktere machen das Buch leider nicht zum Lesegenuss.

Die Autorin hat jedoch eine Menge Potenzial und ich wünsche ihr sehr, das sie dieses bei ihrem nächsten Roman voll und ganz ausschöpfen kann.

©Ina's Little Bakery