Rezension

Kosakenberg und die Eier

Kosakenberg -

Kosakenberg
von Sabine Rennefanz

Kosakenberg ist die Geschichte von Kathleen, die von diesem Dorf im Osten in der Nähe von Berlin weggezogen und nach London gegangen ist. 
Die Kapitel sind betitelt als "die erste Heimfahrt" und so weiter bis zur zehnten Heimfahrt. 

Wenn Kathleen wieder nach Hause zurückkommt und vor allem die Mutter besucht, realisiert man mit ihr, dass sie nicht ganz mit Kosakenberg abschließen kann, obwohl sie das will, oder? 
Gänzlich funktioniert es nun nicht, und gleichzeitig merkt sie, dass sie nicht richtig in London ankommt, obwohl sie dort ihr eigenes Leben aufgebaut, Freunde, und einen guten Job hat. 

Diese Diskrepanz, in zwei Welten und doch in keine zu gehören beschreibt Sabine Rennefanz mit so einer emotionalen Tiefe, dass es nicht schwer fällt, sich da selbst hineinzuversetzen, selbst wenn die eigene Situation eine ganz andere ist. Und trotzdem merkt man, dass das eigene Leben auch oft von dem Gefühl überzogen ist, nicht richtig dazuzugehören. 

Für mich war es faszinierend mitzubekommen, wie unterschiedlich das Leben im Osten sein kann, und welch eine große Rolle Eier spielen können. Dabei spricht die Autorin versöhnlich über die Unterschiede zwischen Ost und West. 

Dieses Buch hallt nach und regt mit Witz und viel Trauer zum Nachdenken an.