Rezension

Krimi auf vier Zeitebenen

Das doppelte Grab -

Das doppelte Grab
von Margarete Schwarzkopf

Bewertet mit 5 Sternen

Vor einigen Jahren hatte ich "Schattenhöhle" von Margarete von Schwarzkopf gelesen und war sehr zufrieden mit der Lektüre, hatte mir auch vorgenommen, weitere Bände aus der Reihe um die Kunsthistorikerin Anna Bentorp zu lesen, was ich aber irgendwie aus den Augen verlor. Nun, in einer Durststrecke, was aktuelle Kriminalromane betrifft, habe ich mich an mein damaliges Vorhaben erinnert und zwei weitere Romane (inzwischen alle) geordert. Das Strickmuster scheint immer dasselbe zu sein, über einen historischen Fall schlittert Anna in einen aktuellen. So auch dieses Mal, allerdings getoppt um zwei weitere Zeitebenen.

Ebene 1: Köln um die Zeitwende nach der Varusschlacht. Der Enkel eines als Verräters geltenden römischen Centurios, der angeblich die Legionskassen der beiden im Teutoburger Wald untergegangenen Legionen geraubt hat, versucht seinem Großvater durch die Überführung des wahren Täters Gerechtigkeit zu verschaffen.

Ebene 2: ein Novize in einem Kölner Kloster stößt zu Beginn der Reformationszeit auf eine Handschrift, die die Ereignisse aus Ebene 1 zum Inhalt hat. Das führt zu zwei Morden und weiteren Verwicklungen

Ebene 3: Köln gegegen Kriegsende des Zweiten Weltkriegs, ein Lokalhistoriker und ein mit ihm befreundeter angehender Hochschulprofessor stoßen auf die Spuren der beiden alten Fälle, die Bombardierung Kölns beenden allerdings ihre Bemühungen

Ebene vier, hier kommt Anna Bentorp ins Spiel. Sie hat von ihrer Patentante ein Haus in Köln geerbt, das sie vor dem geplanten Verkauf sanieren lassen möchte. Im Keller wird ein Doppelgrab gefunden, eine Leiche ist gut 2000 Jahre alt, die andere aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Anna wäre nicht Anna, wenn sie nicht sofort recherchieren würde, zumal in ihr Haus eingebrochen wurde. In der Folge der Entdeckung des Dopelgrabes werden weitere Morde in Köln und Kalkriese, dem vermutlichen Ort der Varusschlacht, begangen, Anna selbst gerät zweimal in akute Lebensgefahr, bevor der Verantwortliche für die aktuellen Taten überführt werden kann.

Das verbindende Element aller vier Zeitebenen ist die grenzenlose Habgier, die sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht und die davon Befallenen zur abscheulichen verbrechen verleitet. Ich mag dies Art der Verschachtelung verschiedener Zeitebenen, die vielleicht nicht jedermanns Sache ist, aber wie gesagt, ir gefälts so sehr, dass ich auch die anderen Romane der Reihe und den im September neu erscheinenden lesen werde.