Rezension

Krimi mit schwarzem Humor

Radieschen von unten - Frida Mey

Radieschen von unten
von Frida Mey

Bewertet mit 5 Sternen

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Der Bestatter-Krimi "Radieschen von unten" ist bereits der zweite Teil einer Krimireihe.
Von Frida Mey (ein Pseudonym, hinter dem sich ein weibliches Autorenduo verbirgt) gibt es bereits den Büro-Krimi "Manchmal muss es eben Mord sein", in dem man viele der Hauptpersonen bereits kennenlernt.
Natürlich kann man die Bücher auch getrennt voneinander lesen, aber ich rate hier doch dazu, erst den ersten Teil zu lesen und danach "Radieschen von unten". Man versteht so manchen kleinen Hinweis dann einfach besser und außerdem wachsen einem die Personen (und ein kleiner Hund) so schnell ans Herz, dass man sowieso mehr von ihnen lesen möchte.
Ein dritter Teil ist übrigens bereits für Ende 2014 geplant.

Die Hauptpersonen dieser Krimireihe sind Elfie Ruhland und die Kommissarin Alex von Lichtenstein - und natürlich der "Titelmops" Amadeus.
Elfie ist eigentlich schon eher im Rentenalter, aber doch meilenweit davon entfernt, ein ruhiges, langweiliges Leben zu führen. Sie arbeitet als freiberufliche Büroorganisatorin - und löst dabei nicht nur Probleme mit chaotischen Akten. Ihr sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden sorgt immer wieder dafür, dass ihr unsympathische Zeitgenossen ein Dorn im Auge sind oder besser: einen Eintrag in ihr ganz besonderes Büchlein verdienen.
Auch Alex macht Jagd auf unsympathische Zeitgenossen, aber sie tut es beruflich. Mit Elfie verbindet sie eine Freundschaft, die schon im ersten Band der Reihe ihren eher ungewöhnlichen Anfang nahm.

Im vorliegenden Fall ermittelt Alex im Mordfall eines Witwers, der kurz zuvor noch im Clinch mit dem Bestattungsunternehmen lag, das die Beerdigung seiner erst kürzlich verstorbenen Frau abwickelte. Er war mit verschiedenen Leistungen so gar nicht zufrieden und drohte mit Konsequenzen.
Bei diesem Unternehmen handelt es sich ausgerechnet um den aktuellen Auftraggeber von Elfie: sie wurde vom Juniorchef mit der Aufbereitung der Steuerunterlagen betraut.
Im Beerdigungsinstitut trifft Elfie auf recht ungewöhnliche Leute, doch die meisten von ihnen sind ihr gleich sympathisch. Nicht so allerdings die Chefin des Unternehmens, die nicht nur ihren Sohn, sondern auch ihre Mitarbeiter gängelt und ständig schikaniert. Elfie schmiedet bereits Pläne für ein neues "Projekt" (so nennt sie ihre besonderen Ordnungsaufgaben), doch das Schicksal geht andere Wege...
Alex kämpft derweil an vielen Fronten: ihr Lebensgefährte umgibt sich lieber mit schockierten Regenwürmern und seiner Arbeitskollegin, der immer noch übergewichtige Mops der kreuzfahrenden Tante fordert ihre Aufmerksamkeit und dann sind da noch diverse Leichen, deren Ableben aufgeklärt werden möchte. Und immer wieder kreuzt sie dabei Elfies Weg...

Meine Meinung:
Bereits das erste Buch der Reihe fand ich super und auch "Radieschen von unten" ist ein toller Krimi. Man darf allerdings keine blutrünstigen, hochspannenden Morde und Ermittlungen erwarten, denn in diesem Buch spielen eher die zwischenmenschlichen Dinge und eine gewisse Portion Humor die Hauptrolle.
Elfie, Alex und die vielen anderen Personen wirken lebendig und man schließt viele davon schnell ins Herz. Auch der Mops Amadeus entwickelt sich vom "Fettklops" zum Schmusehund und ist nicht mehr wegzudenken aus der Geschichte.
Viele liebenswürdige Marotten der Protagonisten und emotionale, sowie lustige Szenen machen das Buch zu einem echten Lesegenuss.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf Neues von Elfie, Alex und Co. im nächsten Jahr!

 

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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein
Frida Mey

 

Rezension vom 16.12.2013 (2) 

 

Das Autorenduo Friedlind Lipsky und Ingeborg Struckmeyer beschert uns hier unter dem Pseudonym Frida Mey den ersten Teil der Krimireihe mit Elfriede Ruhland und der Kommissarin Alex von Lichtenstein. "Manchmal muss es eben Mord sein" ist ein Büro-Krimi der besonderen Art und inzwischen ist auch die Fortsetzung "Radieschen von unten" erhältlich, die im Bestattermilieu angesiedelt ist.

Elfie Ruhland ist ein Organisationstalent auf der ganzen Linie. Sie verdient ihre Brötchen als Bürokraft der besonderen Art: getreu ihrem Motto "Ordnung ist das halbe Leben" bringt sie als freie Mitarbeiterin chaotische Aktenberge unter Kontrolle.
Es bleibt natürlich nicht aus, dass sie im Büroalltag so allerhand unsympathischen Zeitgenossen begegnet. Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiter unfair behandeln oder ihnen anderweitig das Leben schwer machen, sind Elfie ein Dorn im Auge. In der Gesprächsrunde, an der sie regelmäßig teilnimmt, hat sie das Mantra "Ich darf das" verinnerlicht. Und davon macht sie auch regen Gebrauch...
Als eines Tages eines ihrer sog. "Projekte" nicht so läuft wie geplant, gerät Elfie zusehends in Schwierigkeiten und ins Visier der jungen Kommissarin Alex von Lichtenstein. Doch eigentlich will Alex die nette ältere Dame gar nicht zu ihren Verdächtigen zählen, denn diese ist ihr sehr sympathisch. Ganz im Gegensatz zur Tante ihres Lebensgefährten: Lydia und ihr fetter Mops Amadeus lassen keine Gelegenheit aus, um Alex zu schikanieren. Ob es auch für dieses Problem eine ordentliche Lösung gibt?

Meine Meinung:
Dieser Büro-Krimi lebt gar nicht von der Krimihandlung an sich. Diese ist zwar vorhanden und auch etwas spannend, aber in der Hauptsache ist dieses Buch einfach so lesenswert wegen der vielen sympathischen, skurrilen, bunt gemischten Personen - und natürlich auch wegen der unsympathischen, nervigen Zeitgenossen, die hier so herrlich lebendig geschildert werden.
Man fiebert richtig mit und schließt die Protagonisten schnell ins Herz. Wie der Klappentext so schön sagt: "Selten wurde so nett und freundlich gemordet wie von Elfie Ruhland".
Das Buch ist eine ganz tolle Abwechslung zu den üblichen Krimis und verdient auf jeden Fall eine Leseempfehlung!