Rezension

Kühlschrank-Chroniken

Kühlschrank-Chroniken
von Nora Miedler

Bewertet mit 3.5 Sternen

3,5 Sterne

Das Leben beginnt! Billie Ball hat gerade Abi gemacht, da schenkt Oma Elfi ihr eine schicke Altbauwohnung samt Einrichtung. Doch die ist viel zu teuer für die praktikumsgeplagte Drehbuchautorin in spe. Da Billie Single ist und auch der attraktive Nachbar von obendrüber nicht als Mitbewohner in Frage kommt, ruft sie zum WG-Casting auf. Ehe Billie sich versieht, bevölkern Ex-Mitschülerin Sarah, Schauspielerin Ki-Lu und ein Chamäleon namens Esmeralda ihre Wohnung. Alles läuft gut, bis der gutaussehende Valentin vor der Tür steht und Sarah eine legendäre Party feiert. Da weiß nicht mal mehr der alte WG-Kühlschrank Rat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, flüssig und angenehm zu lesen. Die Sprache passt gut zur Story und ist auf die Zielgruppe des Buches abgestimmt – die Sprache ist nicht wirklich umständlich und sehr verständlich, jedoch nicht anspruchslos.
Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und nicht zu flach gehalten – jedes Mädchen wir so charakterisiert, dass man als Leser_in ein deutliches Bild vor Augen hat. Identifizieren konnte ich mich mit Billie oder einem der anderen Mädchen jedoch nicht. Die Nebencharaktere sind schon weitaus weniger deutlich gestaltet, von einigen konnte ich mir kein rechtes Bild machen, sie wirkten für mich sehr schwammig. 
Die Handlung war nett zu lesen und hat mir gefallen. Leider gab es einige Ungereimtheiten und aufkommende Probleme wurden wie durch Zauberhand innerhalb kürzester Zeit gelöst. Das wirkte unrealistisch. Weiterhin hatte man bei dem Haufen Mädels eher das Gefühl zwischen lauter 14jährigen zu sein, denn teilweise wirkten die vier Mädchen in ihrem Verhalten eher unreif.

Ein besonderer Punkt bei diesem Buch ist die Gestaltung. An den Seitenrändern befinden sich viele Illustrationen, zum Beispiel ein Zimmerplan der WG, die Einkaufliste oder kurze Steckbriefe der WG-Bewohnerinnen. Dadurch macht das Buch einen sehr bunten und verrückten Eindruck, auch hier wird deutlich, dass die Zielgruppe Jugendliche sind. 

Insgesamt ist ‚Kühlschrank-Chroniken‘ von Nora Miedler ein Buch, das trotz kleiner Schwächen und Ungereimtheiten ein solides Leseerlebnis bieten kann. Für Menschen außerhalb der Zielgruppe ist es unter Umständen zu ‚teeniemäßig‘.