Rezension

Kurz, aber witzig

Tote Tunte - Jutta Profijt

Tote Tunte
von Jutta Profijt

Bewertet mit 5 Sternen

Der Ich-Erzähler erwacht aus dem Koma. An seinem Bett sitzt eine Tunte, die behauptet, sein Lebenspartner zu sein und vor Entsetzen heult, weil der Erzähler so unsensibel ist und sich an nichts erinnern will, sogar steif und feist behauptet, hetero zu sein …

Wahrscheinlich ist das Kriminalromänchen sowas von politisch inkorrekt, trotzdem macht es riesigen Spaß, es zu lesen und mit dem Ich-Erzähler, Max, auf die Suche nach seiner wahren Identität, bzw. seinem wahren Körper zu gehen, denn dass er im falschen Leben gelandet ist, ist für ihn sehr eindeutig.

Die Geschichte ist aber auch genau deswegen do witzig, weil die „Tunten“ nicht niedergemacht oder auf ihre Kosten gelacht wird. Sie kommen selbst zu Wort und zur Handlung und beweisen damit, dass sie Hirn und Herz haben und selbst Max erkennt, dass sie es gut mit ihm meinen und schämt sich gelegentlich ein wenig.

Für mich war die „Auflösung“ nicht die des zu lösenden Kriminalfalles, sondern die, um wen es sich bei Max in Wirklichkeit handelt, ziemlich schnell klar, doch das tat der Lesefreude keinen Abbruch.

Ach ja, einen Kriminalfall gab es auch noch zu lösen – und da stellt sich „Max“ gar nicht so dumm an.