Rezension

Langatmige Fortsetzung mit übermenschlicher Protagonistin

Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben - Joelle Charbonneau

Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben
von Joelle Charbonneau

Cia hat es geschafft, sie hat die Auslese überlebt und wurde an der Akademie von Tosu Stadt angenommen. Auch ihr Freund Tomas ist dabei. Eigentlich ein Grund zur Freude - wäre da nicht der Transmitter mit der geheimen Botschaft, die sie sich selbst hinterlassen hat, bevor ihre Erinnerungen gelöscht wurden. Über die Auslese, das Morden, die Toten. Über das gandenlose Auswahlverfahren, die tödlichen Strafen. Cia weiß, dass sie vorsichtig sein muss. Was gar nicht so einfach ist, wenn man bedenkt, dass sie die Auslese ein für allemal beenden will. 

Der zweite Band um die Die Auslese ist wesentlich ruhiger als der erste. Cia und ihre Freunde befinden sich zwar noch immer in Gefahr, hier geht es aber nicht um Cias Überlebensfähigkeiten auf dem Schlachtfeld, sondern vielmehr um die in der Politik. Kann sie ihre Gegner durchschauen? Weiß sie, wem sie vertrauen kann und wem nicht? Mich hat die Fortsetzung leider nicht so gefesselt wie der erste Band. Ich hatte das Gefühl, dass Cia viel zu sehr zur perfekten Heldin geworden ist. Sie ist schlau, sie schafft ihr Pensum an der Akademie mit links, obwohl sie mit Abstand die meisten Kurse hat und trotzdem hat sie noch Zeit, sich nachts raus zu schleichen und ihren geheimen Aktivitäten nachzugehen UND tagsüber so zu tun als sie eine ganz normale Studentin wie alle anderen auch. Auch bei der Aufnahmeprüfung ist natürlich sie diejenige, die auf die Lösungen kommt und die der Gruppe sagt, was zu tun ist. Ihr gelingt alles problemlos und das wird auf Dauer langweilig. 

Was auch auffällt ist, dass Band 2 aus sehr vielen kurzen Absätzen besteht. Oftmals ist ein Absatz gerade einmal zwei bis drei Seiten lang. So liest es sich ein wenig holprig. Es fiel mehr viel schwerer als bei Band 1, mich auf Cia und ihre Geschichte einzulassen. Nichts vergessen und nie vergeben liest sich, wie es leider oft bei Trilogien der Fall ist, wie ein Zwischenband, der das große Finale vorbereiten soll. Ich hoffe, dass der abschließende Band mich wieder mehr packen und die Spannung aus Nur die besten Überleben wieder aufgreifen kann. 
Ein schwächelnder zweiter Band mit einer übermenschlichen Protagonistin, der viel an Charme und Spannung verloren hat und mich nicht mehr packen konnte. Hoffentlicht kann Band 3 da weitermachen, wo 1 aufgehört hat. 
 

(c) Books and Biscuit