Rezension

langatmiges Finale

Midnight Chronicles - Nachtschwur - Bianca Iosivoni, Laura Kneidl

Midnight Chronicles - Nachtschwur
von Bianca Iosivoni Laura Kneidl

Bewertet mit 3 Sternen

Jules ist schon seit Ewigkeiten in Harper verliebt. Während die meisten nur ihre kühle Fassade sehen, sieht Jules mehr in ihr. Doch als er in einen Vampir verwandelt wurde und Harpers Bruder seinetwegen verletzt wurde, sieht Harper ihn mit anderen Augen. Für sie wird er immer derjenige sein, der Schuld an Holdens Verletzung ist. Sie will Rache und Jules genau so leiden lassen wie er es verdient. Sie ist fest entschlossen Jules zu töten, doch als sie vor ihm steht, sieht sie nicht nur den kaltblütigen Vampir, sondern Jules dahinter und der lässt ihr Herz höher schlagen.

 

 

Nach dem rasanten Ende des fünften Bandes war ich sehr auf das Finale gespannt und musste wissen wie es weitergeht. Mir war klar, dass die Protagonisten wechseln würden, da dieser Band von Laura Kneidl geschrieben wurde, aber ich dachte es würde mit Finn weitergehen.

Das Buch beginnt mit Harper, die auf der Suche nach Jules ist und ich dachte, das Buch braucht einfach ein paar Kapitel bis es an den Vorgänger anknüpft. Dann kam gleich eine Rückblende und ich hatte das Gefühl, dass die Spannung die im fünften Band aufgebaut wurde krachend zum Stehen kam. Da es erst der Beginn des Buches war, hatte ich Hoffnung, dass es besser wurde. Man springt von den Tagen vor dem Angriff zur Rückblende, immer wieder. Zwar fand ich den Schreibstil in der Rückblende gut, aber es hat meiner Meinung nach nichts zur Geschichte beigetragen und hat die Spannung kaputt gemacht. So passierte auf denen ersten 200 Seiten einfach gar nichts. Auf den letzten 100-200 Seiten passierte viel. So viel, dass man fast nicht hinterher kam. Ich hätte gehofft, dass dies besser verteilt gewesen wäre.

Harper war schwierig. In den Bänden davor mochte ich Roxy nicht, wurde erst später mit ihr warm. Cain fand ich viel besser und dann Harper… Ich mag sie nicht. Sie wirkt kalt und auch hinter ihrer Fassade hab ich wenig liebesvolles entdeckt. Sie ist von Rache gesteuert und kümmert sich nur um sich selbst. Einzig ihr Bruder scheint ihr etwas zu bedeuten. Irgendwie verstehe ich noch dass sie Rache für Holden will. Dass Jules aber nicht so ist wie sie glaubt und sie sich von ihm angezogen fühlt, ihn aber in der nächsten Sekunde erstechen möchte, hat für mich keinen Sinn gemacht. Auch ihre Einsicht kam für mich nicht schlüssig rüber.

Jules fand ich dagegen besser. Allein schon durch die bunten Klamotten und seinen Charakter ist er das Gegenteil von einem blutrünstigen Vampir.

Der Schreibstil hat mir größtenteils gut gefallen, allerdings ging mir die ständige Wiederholung von „Hunter und Huntressen“ irgendwann auf die Nerven, so wie das Gendern von Wörtern bei denen ich nicht mal wusste, dass dies möglich ist.

Jedes Buch der Reihe fand ich bisher gut, aber nicht herausragend. Ich hatte gehofft, dass das Finale eine Schippe drauflegen würde, stattdessen fand ich diesen Band am schwächsten.