Rezension

Leichenklau auf dem Wiener Zentralfriedhof

Der Tote vom Zentralfriedhof - Beate Maxian

Der Tote vom Zentralfriedhof
von Beate Maxian

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sarah Pauli ist Journalistin beim Wiener Boten und seit kurzem mit ihrem Chef David ein Paar. Sie schreibt eine Kolumne in der Wochenendausgabe über das mystische Wien. Als sie über eine Kollegin von einer Stadtführerin kontaktiert wird, die etwas Geheimnisvolles entdeckt hat, ist Sarahs Interesse geweckt. Sie verabredet sich mit der Frau, doch am vereinbarten Tag taucht sie nicht auf. Sarah ist verärgert darüber, dass sie versetzt wurde und will die Frau zu Hause aufsuchen. Doch da erfährt sie, dass die Frau von der Polizei abgeholt  wurde, da ihr Mann einen schweren Unfall hatte. Für Sarah passt von Anfang an etwas an dieser Geschichte nicht zusammen und so erfährt sie von einem befreundeten Polizisten, dass keiner seiner Kollegen die Frau zu Hause aufgesucht hat. Doch wo ist die Frau dann? Beinahe zur selben Zeit wird ein Sarg aus einem Mausoleum auf dem Wiener Zentralfriedhof gestohlen. Zunächst scheint es keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Vorfällen zu geben, oder doch? Sarah Pauli beginnt zu recherchieren.

Inhalt:

Der Inhalt des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte hat mich beinahe ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen und ich konnte mich nur schwer davon lösen, da ich es wirklich spannend finde. Dass das Buch etwas mystisch angehaucht ist, hat mir ebenfalls gut gefallen, da ich Sarahs Recherchen im Bezug auf Zeichen und Symbole sehr interessant fand. Ich fand das Maß an Erklärungen in diesem Bereich sehr gut gewählt, da es so viele waren, dass mein Interesse geweckt und meine Neugierde gestillt wurde und gleichzeitig waren es nicht so viele, dass ich das Gefühl hatte ein Fachbuch in der Hand zu halten. Mir hat besonders die Mischung aus Sarahs normaler Journalistentätigkeit und ihrem Privatleben mit ihren „Ermittlungen“ sehr gut gelungen. Ich finde es gut, wenn die „Ermittler“ neben der Aufklärung auch noch etwas anderes machen und der ich sie auch als Mensch kennenlernen kann.

Sprache und Schreibstil:

Den Schreibstil des Buches habe ich als sehr angenehm empfunden. Ich konnte das Buch gut und flüssig lesen und es hat mir Spaß bereitet es zu lesen. Besonders gut hat es mir gefallen, dass der Inhalt nicht nur aus der Sicht einer Person geschildert wurde, sondern, dass drei der Hauptpersonen abwechselnd die Dinge aus ihrer Sichtweise schildern. So habe ich als Leser einen sehr guten Überblick über das Geschehen gehabt. Ebenfalls gut gefallen hat mir die Einteilung des Buches in zeitliche Abschnitte, die noch einmal durch die Erzählweise der verschiedenen Figuren unterteilt wurden. Ansonsten hat mir ebenfalls gut gefallen, dass die Autorin sehr viel über die Gedanken der verschiedenen Figuren freigibt, sodass der Leser eine sehr gute Chance bekommt sie auch zu verstehen. Das einzige Manko ist für mich, dass ich mir an einigen Stellen etwas mehr Spannung gewünscht hätte. Zwar gab es am Ende einen tollen Showdown, doch zwischendrin hätte ich mir noch etwas mehr Spannung gewünscht.

Charaktere:

Bei diesem Buch haben mir die Charaktere besonders gut gefallen. Am meisten hat mir einer der „Bösen“ gefallen, der sehr abergläubig ist und die ganze Zeit Angst vor Bestrafung durch Gott hat. Dennoch begeht er diverse Verbrechen, jedoch nie ohne sich hinterher dafür zu entschuldigen oder zu versuchen es in irgendeiner Weise wieder gut zu machen. Er hat mir wirklich gut gefallen, da ich das ein oder andere Mal herzlich über seine so verschiedenen Gefühle schmunzeln musste.  Die Journalistin Sarah Pauli fand ich sehr sympathisch. Sie scheint eine Frau zu sein, deren Neugierde größer ist als ihre Angst, da sie sich des Öfteren in Gefahr begibt und dennoch ihre Neugierde auch beim nächsten Mal nicht zügeln kann. Was mir gut gefällt ist, dass sie an das Gute im Menschen glaubt und sich nicht von anderen beeinflussen lässt. Ich finde Sarah Pauli gibt dem Buch als Ermittlerin eine ganz eigene Richtung und das hat mir gut gefallen.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches hat mir ganz besonders gut gefallen. Es sieht in gewisser Weise düster aus, da der Himmel und die Bäume in blau und schwarz gehalten sind. Dennoch finde ich das Cover vom Motiv her sehr schön. Genau diese Mischung aus düsterem und schönem Motiv macht für mich den besonderen Reiz aus. Wenn ich dieses Buch in der Auslage einer Buchhandlung gesehen hätte, so hätte ich es auf jeden Fall in die Hand genommen. Ich bin bei diesem Buch wirklich über das Cover auf es aufmerksam geworden.

Auch der Klappentext erscheint mir bei diesem Buch gelungen. Er hat genau das richtige Maß an Informationen, sodass er Interesse weckt ohne die Pointe sofort aufzulösen. Für mich hat das Buch gehalten, was der Klappentext verspricht, also was will man mehr?

Fazit:

Insgesamt finde ich das Buch sehr gelungen. Es hat mich an einigen Stellen sehr gefesselt und auf jeden Fall hat es mich beim Lesen gut unterhalten und mir ein paar entspannte Stunden geschenkt. Die Charaktere in diesem Buch haben für mich einen besonderen Reiz ausgemacht, da sie in meinen Augen sehr zum Verlauf der Handlung beigetragen haben.