Rezension

Leichte Kost für zwischendurch

Pfote fürs Leben - Caroline Messingfeld

Pfote fürs Leben
von Caroline Messingfeld

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zum Inhalt

Nelly hat von Männern die Schnauze voll. Der einzige Mann, der ihr noch ins Haus kommt, ist ihr neues Kätzchen Snowbell. Schnell erobert der weiße Perserkater nicht nur Nellys Herz, sondern auch das ihrer Freundinnen. Frech und neugierig erkundet Snowbell sein neues Reich, die schöne Altbauvilla, die er ganz allein mit Nelly bewohnt.

Doch der Kater hat es nicht leicht mit seinen Nachbarn, denn Machokater Anton will ihm ans Fell, und die verwöhnte Bluebell nimmt ihn nicht ernst.

Dann zieht in der gehobenen Nachbarschaft der coole Biker Ben ein, den der Kater gleich ins Herz schließt. Ben ist von Snowbells Frauchen ziemlich angetan, was aber nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Ob es Snowbell gelingt, Nelly davon zu überzeugen, dass der neue Nachbar eigentlich gar nicht so übel ist, wie sie denkt?

Meine Meinung

Wie es oft bei Büchern aus Tiersicht der Fall ist, wird Snowbell sehr menschlich dargestellt. Er ist, v. a. hinsichtlich seines jungen Alters, sehr gebildet und kann sogar lesen. Das meiste hat er von seiner Mutter oder Nelly gelernt oder anderweitig aufgeschnappt. Seine Sicht der Dinge ist aber natürlich auch recht naiv, und (menschliche) Ironie oder Ähnliches ist ihm völlig fremd. Dies sorgt öfter für lustige Missverständnisse. Auch an Selbstbewusstsein mangelt es dem Rassekater nicht, der sich auf seine Herkunft so einiges einbildet.

Frauchen Joline (Spitzname: Nelly) war mir leider nicht sonderlich sympathisch. Als Alleinerbin ihrer Patentante wohnt sie in einem großen Haus in einer noblen Gegend und ist ziemlich arrogant gegenüber Ben, den sie anfänglich völlig grundlos angiftet. Mit der Zeit wurde sie mir immerhin sympathischer. Ben hingegen ist von Anfang an recht liebenswürdig. 

Die Liebesgeschichte zwischen Ben und Nelly ist etwas oberflächlich und vorhersehbar. Man muss immerhin zu Gute halten, dass es nicht allzu schnell geht, bis sich die beiden kriegen. Und erstaunlicherweise liegt das Problem eher bei Ben als bei Nelly, was man nach dem ersten Kennenlernen nicht vermuten würde.

Lustiger wird es da schon, wenn die Katzen aufeinander treffen. Snowbell und Bluebell sind beide verwöhnte Stubentiger, die sich erstmal zusammenraufen müssen. Dies sorgt für viele komische Momente. 

Neben der Liebesgeschichte gibt es auch noch einen kleinen "Kriminalfall", der aber so schnell und unausgereift abgehandelt wird, dass man ihn für meinen Geschmack gleich hätte weglassen können, da er für die Geschichte keinen Mehrwert hat. Die Todesfälle hätten auch ohne Verbrechen funktioniert.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, die Kapitel kurz, meist nur zwei bis drei Seiten lang. Teilweise wirkt die Geschichte episodenhaft erzählt. Dadurch liest sich das ohnehin recht dünne Buch sehr schnell und locker.

"Pfote fürs Leben" ist ein Roman, den man schön zum Abschalten schmökern kann und der nicht viel vom Leser abverlangt. Ich habe leichte Unterhaltung erwartet und diese auch bekommen. Ich denke aber, dass hier noch viel Luft nach oben ist. Die im November erschienene Fortsetzung "Verliebt, verlobt, verkatert" ist deshalb bereits auf meiner Leseliste, da ich gerne wissen möchte, wie es mit Snowbell & Co. weitergeht und wie sich die Autorin weiterentwickelt.