Rezension

Nellys Snowbell

Pfote fürs Leben - Caroline Messingfeld

Pfote fürs Leben
von Caroline Messingfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Snowbell ist zufrieden mit dem, was er sah, als sich ein Frauenkopf über ihn beugte und fragte "Möchtest du mein kleiner Junge sein?"
Dem entsprechend zierte er sich auch nicht, als sein künftiges Frauchen ihn mit in die Villa Katzenglück nahm.
Schnell stellt er fest, wie schön es dort ist, viel Platz und einen Garten gibt es obendrein, den er zunächst nur gemeinsam mit Joline, Nelly genannt, seinem Personal, erobern darf.
Nelly ist Grundschullehrerin und hat viel Zeit, sich um ihn zu kümmern.
Snowbell merkt bald, dass Männer in Nellys Leben keine große Rolle spielen, so dass er es genießt, der Herr im Hause zu sein.
Er freundet sich mit dem Nachbarn Benjamin, Ben genannt an. Ein Rocker, oh Gott, aber für ihn ist er ein super Kumpel. Sein Frauchen mag ihn auch ganz gern, aber nur als Kumpel. Ob man da war drehen kann? ...

Wer hat sich als Katzenbesitzer nicht auch schon mal gewünscht, er wüsste, was seine Katze gerade denkt?
Meine Katzen tun immer ganz scheinheilig, haben es aber auch faustdick hinter den Öhrchen. Zu gern wüsste ich, was sich in ihren Köpfen abspielt.

Die Autorin Caroline Messingfeld hat genau diese Gedanken mit diesem Buch umgesetzt.
Als Leser ist man vom ersten Kontakt zwischen Nelly und Snowbell an dabei und das aus der Sicht von Snowbell. Er gibt dem Leser seine Weisheiten zum Besten, seine Gedanken und Überlegungen.
So also ticken Katzen.

Gemeinsam mit Snowbell ist man live dabei, wenn Nelly ihre Freundinnen zu Besuch hat, wenn er am herumstrolchen ist und wenn er die Liebe zu Bluebell entdeckt. Seine Abenteuer sind vielfältig und bringen dem Leser schon das ein oder andere Grinsen ins Gesicht.
Als in der Siedlung ein Mord geschieht, ist auch Snowbell nicht zu halten. Er vermutet, dass der Mann nicht ganz freiwillig gestorben ist und versucht herauszubekommen, wer ihm das angetan hat.

Mit Snowbell hat man einen Protagonisten, der es einem leicht macht, ihn gernzuhaben. Katzenliebhaber haben an der Stelle gar keine Chance.
Immer auf Achse, immer unterwegs und immer in Gedanken.
Ein kleiner weißer Kater, den man gern begleitet. Egal, ob er sich gerade in einen Baum hineinkatapultiert hat und nicht mehr herunterkommt, oder er sich mit anderen Katern gerade eine Schlacht liefert.
Er bleibt für den Leser immer der Held.

Er ist auch ein Kater, der an andere denkt, so versucht er doch, Nelly und Ben zusammen zu bringen, auch wenn es nach vergeblicher Liebesmüh aussieht, denn es scheint einen Grund zu geben, warum aus den beiden nicht mehr als Freunde werden können.

Die kriminalistischen Anwandlungen bleiben ein wenig auf der Strecke. Das hätte meiner Meinung nach ein wenig intensiver sein können.
So fokussiert sich der Blick hauptsächlich auf Snowbell und seine eigenen Erlebnisse. Das jedoch gelingt der Autorin mit Bravour.

Mir hat es großen Spaß gemacht, mit Snowbell seine Umgebung zu durchforsten und an seinen kleinen Abenteuern teilzunehmen. Ein süßer kleiner Kater, den ich gern auf seinen Erkundungen begleitet habe.