Rezension

Leider eher Durchschnitt

Was mit Rose geschah - Stef Penney

Was mit Rose geschah
von Stef Penney

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: 
Eigentlich ist es nicht besonders ungewöhnlich wenn Ray gebeten wird eine verschwundene Person zu finden. Schließlich ist er Privatdetektiv und wird dafür bezahlt. Doch diesmal ist die gesuchte - Rose ... - bereits 6 Jahre nicht mehr gesehen worden. Und Ray wurde vor allem deshalb ausgesucht weil Roses Vater weiß das sein Vater aus einer Roma Familie stammte - denn Rose selbst ist ebenfalls eine Roma. Es scheint als ob sie ihrem Ehemann davongelaufen ist, aber ihr Vater hegt die Vermutung das sie eventuell ermordet wurde... Ray macht sich auf die Suche und muss bald feststellen das ihm jede Menge Steine in den Weg gelegt werden...

J.J ist ein Romajunge und lebt mit seiner Familie in einem Caravanlager. Sein Großonkel, die Großeltern und ein irgendwie Cousin mit seinem Sohn sind Teil der Gemeinschaft. Doch dann taucht ein Privatdetektiv auf und stellt unangenehme Fragen nach Rose, der Ehefrau die J.J.s Cousin vor ein paar Jahren weggelaufen ist. Es heißt sie hat die Krankheit ihres Sohnes nicht verkraftet. J.J ist neugierig und fängt an selbst in der Familiengeschichte zu wühlen... 

Meine Meinung: 
Hm vielleicht hatte ich aufgrund des wunderbaren Die Zärtlichkeit der Wölfe zu hohe Erwartungen? Jedenfalls konnte mich der Roman "Was mit Rose geschah" nicht in Gänze überzeugen. Das liegt nicht daran das Roma hier eine wichtige Rolle spielen, ohne diesen Kontext könnte die ganze Handlung so nicht funktionieren, auch nicht daran das Rose eigentlich gar nicht so wichtig ist. Ich glaube mich hat irgendwie der zweite Erzählrahmen mit J.J. als Erzähler nicht überzeugt. Ich hätte gerne Ray allein als Erzähler gehabt, irgendwie konnte mich der Teenager J.J einfach nicht ansprechen. Natürlich dient seine Stimme dazu einen stärkeren Einblick in die Romafamilie zu geben. Dabei muss man einmal auch im Blick haben das wir uns hier in den 80er Jahren bewegen und es also sein kann das viele Roma in England inzwischen ganz anders leben und auch das die Roma als abgeschottete Kultur dargestellt werden. Wenn dem nicht so wäre, könnte die ganze Handlung, die Frage wie es sein kann das niemand nach Rose sucht (und das 7 !! Jahre lang!!) nie funktionieren. Zudem ist der Wissensstand ebenfalls ein wichtiger Punkt, selbst der Übersetzt ebenfalls ein wichtiger Punkt. Ich gebe aber zu das ich zu Beginn lange nicht erkannt habe das wir uns in den 80er Jahren bewegen, ich glaube ich war von der Handlung abgelenkt *gg*  Die Autorin ist sehr bemüht möglichst Klischees nur zu benutzen um zu zeigen welchen Anschuldigungen Roma ausgesetzt sind. Das rechne ich ihr hoch an, denn mir ist schon öfter aufgefallen das Gypsies (wie sie etwa bei Ann Granger genannt werden) oftmals meist als Klischees auftauchen und eher negativ behaftet werden. 

Die eigentliche Handlung ist zunächst wie ein Kriminalroman aufgebaut, driftet dann aber immer mehr in eine Familiengeschichte ab. Ich gebe zu das ich wohl etwas mehr Krimi erhofft hatte. Die Lösung ist mir etwas zu konstruiert irgendwie. Auch wenn sie in der Handlung logisch ist und auch zu den ganzen Gegebenheiten passt. Trotzdem, mir war das etwas zu viel. Zu dick aufgetragen. Schade, ich hatte wohl wirklich zu viel erwartet. Es ist nicht so das Was mit Rose geschah schlecht ist, im Vergleich immer noch gut geschrieben, aber mir haben Ecken und Kanten gefehlt.