Rezension

Leider hat mich dieser Krimi nicht gänzlich überzeugt

Das Nordseegrab - Tilman Spreckelsen

Das Nordseegrab
von Tilman Spreckelsen

Bewertet mit 3 Sternen

Tilman Spreckelsen nimmt die Leser nach Husum mit. Man schreibt das Jahr 1843.
Theodor Storm ist gerade einmal mit dem Jus-Studium fertig und soll sich als vierter Advokat in seiner Heimatstadt niederlassen. Die ohnehin wenigen Klienten teilen sich die drei bisher etablierten Anwälte, darunter Storms Vater.
Das Städtchen Husum ist eigentlich ein beschaulicher Ort, so dass Storm – zu dieser Zeit noch kein Dichter – viel Freizeit und Muße hat, sich dem örtlichen Chor zu widmen.

Plötzlich ändert sich alles.
Eine Wachsfigur, die Storms Vater zum Verwechseln ähnlich sieht wird gefunden. Dann geht es Schlag auf Schlag. Viele Gewalttaten kreuzen die Wege des Jung-Advokaten. Immer mittendrin, sein Schreiber, Peter Söt. Dieser ist irgendwie aus dem „Nichts“ erschienen, trifft sich manchmal mit sinisteren Gestalten, die der Leser nicht so genau ausmachen kann.

Dann noch der mehrfach angeklagte Steffens, der immer nur gerade soviel zugibt, als für eine Unterbringun auf "Gemeindekosten" notwendig ist. Steffens bringt dann die wackeren Ermittler von eigenen Gnaden durch seine „Lebensversicherung“ wie er die Erzählung nennt, auf die richtige Spur.

Die Idee, Söt auf die brennende Zündschnur pinkeln zu lassen, hat mir ausnehmend gut gefallen.

Mich hat der Krimi nicht gänzlich überzeugt. Er war ein wenig anders als ich erwartet hatte. Wahrscheinlich, weil es in Husum ein wenig beschaulicher zuging, als in den Großstädten um diese Zeit.
Ein klitzeklein-wenig enttäuscht war ich, dass nicht mehr „platt“ gesprochen wurde.
Die Chorszenen waren ein bisschen langatmig und haben die Handlung nicht wirklich vorangetrieben. Da wäre aus meiner Sicht „weniger mehr“.
Da wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen. Bin gespannt, ob es eine Fortsetzung geben wird - angekündigt ist die jedenfalls.