Rezension

Leider zu blass und nicht authentisch

NACHTSONNE - Flucht ins Feuerland - Laura Newman

NACHTSONNE - Flucht ins Feuerland
von Laura Newman

Bewertet mit 3 Sternen

Die Sonne hat sich verändert und die Menschheit gezwungen zu fliehen. Seit ca. 130 Jahren leben die rund 5000 Überlebenden in einem HUB – einer unterirdischen Hightech-Behausung. Die Menschen versorgen sich selbst und leben friedlich zusammen. Unter ihnen ist auch Nova. Sie hört Gerüchte über andere Überlebende und HUBs und ahnt nicht, dass sich ihr Leben dadurch komplett ändern wird. Scheinbar gibt es noch mehr Rätselhaftes im Feuerland.

Die Ideen mit der sich negativ verändernden Sonne und der Möglichkeit der Menschen unter der Erde zu überlegen, hat mich stark angesprochen. Das schlichte und schöne Cover machte mich zusätzlich neugierig und ich hoffte ein spannendes und interessantes Buch entdeckt zu haben. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Denn die guten Ideen wurden meiner Meinung nach nicht ganz so erfolgreich umgesetzt.

Die Geschichte entwickelt sich sehr schnell. Auf jeder Seite erfährt der Leser neue Details und wird mit Informationen fast bombardiert. Einerseits ist es ganz gut, weil man so nicht lange auf Antworten warten muss, andererseits wirkt die Geschichte dadurch immer wieder überladen. Ich hatte oft das Gefühl, dass zu viele Ideen in nur ein Buch reingequetscht wurden. Für mich waren es zu viele verschiedene Aspekte, Stilrichtungen und Entwicklungen, die die Autorin versucht hat ein einer Erzählung zu vereinen. Vielleicht auch deshalb gab es für mich einige nicht nachvollziehbare bzw. unlogische Situationen. Die Details haben sich teilweise widersprochen und passten nicht zu der Tatsache, dass seit 130 Jahren die Menschen isoliert unter der Erde leben. Meist waren es nur Kleinigkeiten, die mich aber doch immer wieder störten.

Leider fand ich die Kapitel auch nicht sonderlich spannend. Es war zu vorhersehbar, wie alles verläuft und wie sich die Personen verhalten. Vor allem Nova tat immer das Richtige, die richtigen Worte sagen, im passenden Moment reagieren. Absolut fehlerfrei und dadurch oft widersprüchlich. In einem Moment verträumt und hört den anderen nicht richtig zu, nur Sekunden später erfasst sie die komplizierte Situation sofort und kann richtig mitreden.

Die Protagonisten blieben leider das ganze Buch über sehr blass. Im Gegensatz zu der eigentlichen Geschichte wurde hier an Einzelheiten gespart. Man weiß eine ganze Weile nicht mal welche Haarfarbe Nova hat oder wie alt die einzelnen Charaktere sind. Diese Details sind zwar nicht wichtig für den Verlauf der Geschichte, aber wertvoll für die Beziehung zu den einzelnen Charakteren. Leider konnte ich diese zu keinem Zeitpunkt beim Lesen aufbauen. Die Emotionen ließen mich recht kalt und ich habe weder Sympathie noch Antipathie zu den Personen entwickelt.

Der Schreibstil ist recht einfach, aber passend zu den jungen Darstellern. Das Buch lässt sich leicht lesen, nur die einzelnen unpassenden Ausdrücke/Situationen lassen einen etwas stocken. Was leider fehlt sich die feinen Details und Adjektive, die das Ganze bildhafter werden lassen.

Insgesamt bin ich leider recht enttäuscht. Die Geschichte hat auf jeden Fall Potenzial, leider hapert es etwas an der Umsetzung. Weniger Ereignisse und verschiedenste Einfälle und mehr bildhafte Details, vor allem bei den Hauptcharakteren.

Ich möchte mich trotzdem bei der netten Autorin für das Rezensionsexemplar bedanken. Es tut mir irgendwie Leid, dass mir das Buch nicht wirklich gefallen hat. Aber erzwingen kann man so etwas nicht.