Lesenswert
Bewertet mit 4 Sternen
"Irgendwann werden wir uns alles erzählen" erzählt die Geschichte von Maria, die 16-jährig in das Elternhaus ihres Freundes zieht. Schnell ist sie Teil der Familie, hilft in der Küche, auf dem Hof und im Bauernlädchen. Schließlich lernt sie Henner kennen, der so viel älter ist und zu dem sich Maria so hingezogen fühlt. Es beginnt eine Zeit voller Lügen und Verstecken.
Es ist eine Geschichte des Umbruchs. Nicht nur, dass Maria erwachsen wird, wir schreiben das Jahr 1990 in einem kleinen Dorf an der innerdeutschen Grenze, die plötzlich keine Grenze mehr ist. Wie nebenbei wird der Alltag, ein wenig Leben in der DDR beschrieben, ohne jemals plakativ oder wertend zu sein.
Ich habe ein wenig Zeit gebraucht, um mich an einige sprachliche Eigenheiten von Daniela Krien zu gewöhnen (wenn über jemanden gesprochen wird, wird immer ein die oder der vor den Vornamen gesetzt). Am Ende mochte das Buch jedoch sehr, weil es so leicht dahintreibt und doch hängen bleibt. Nach diesem Debütroman bin ich auf jeden Fall gespannt, wann es etwas Neues von der Autorin gibt!