Rezension

Leserausch nach schleppendem Beginn.

434 Tage - Anne Freytag

434 Tage
von Anne Freytag

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Eindruck nach 2 Kapiteln:
Mich persönlich hat der Wechsel der Perspektiven bzw. Zeiten zunächst verwirrt. Am Anfang hab ich mich sogar gefragt was das jetzt soll, es erschien mir unrund, ich war irritiert und ein Stück weit auch genervt. Bis ich dann gemerkt habe, dass es an meiner Unaufmerksamkeit liegt. Nicht am Buch. Zu meiner Entschuldigung: Ich hab es mitten in der Nacht angefangen. ;) Auch verstört mich diese gänzlich andere Welt in der das Buch spielt. Bisher habe ich keinerlei Ähnlichkeiten entdeckt, fühle mich den Personen nicht nahe und bin einfach noch sehr unbegeistert. Da man mir aber sagte “Musst. Du. Lesen.” halte ich mich tapfer. ;)

Zitat:

“Manchmal wünschte ich, mein Leben hätte ein Drehbuch, in dem ich nachschlagen kann, was als nächstes passiert. Ich hätte gerne eine Orientierung. So eine Art Leitfaden oder wenigstens eine Richtung. (Ebook, S. 3)

“Ich habe keine Ahnung, was ich heute zu Mittag essen werde. Und dann renne ich los und verspreche jemandem, ihn bis an mein Lebensende zu lieben? Ich kann nicht ganz bei Trost gewesen sein. (Ebook, S. 27)

Fazit:
Der anfänglichen Skepsis folgte plötzlich – ich weiß nicht wann – ein gewisser Rausch. Ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen. Wollte wissen wie es weiter geht. Auch gänzlich ohne mich mit jemanden zu identifizieren. Stellenweise fand ich Anja sogar wirklich unerträglich. Das Gequatsche von “Dämon” und “Eichhörnchen” erinnerte mich viel zu sehr an “Meine innere Göttin” aus Shades of Grey. *hust* Und bis man jemand anderen und seine Gefühle näher kennen lernen darf vergeht schon einiges an Seiten. Doch am Ende saß ich da und blätterte immer wieder zurück. Blätterte von der letzten auf die vorletzte Seite und las es immer wieder. Dieses Ende hat mich aus den Socken gehauen. So sehr, dass ich Petzi am nächsten Tag direkt schreiben musste, weil ich damit ja nur zu jemandem konnte der es schon gelesen hat.
Auch die am Anfang irritierenden Wechsel habe ich später zu schätzen gelernt. Als sich mein Hirn erst mal sortiert hatte war es stimmig und hat genau so wie es war Sinn gemacht. Überhaupt hat da sehr viel Sinn gemacht. War sehr realistisch und hat die Gefühle die so ein Gefüge mit sich bringen kann gut beleuchtet.
Ehrlich gesagt weiß ich jetzt auch schon gar nichts mehr zu sagen. Es passiert nicht viel über das man jetzt so reden kann. Man muss es halt einfach selbst lesen. Und irgendwann werde ich das auch sicher noch mal tun.