Rezension

Madame Hemingway – Paula McLain

Madame Hemingway - Paula McLain

Madame Hemingway
von Paula McLain

Hadley Richardson trifft Ernest Hemingway 1920 auf einer Party in Chicago. In einem regen Briefwechsel lernen die beiden sich kennen und verlieben sich. Sie heiraten und ziehen gemeinsam nach Paris, dessen Atmosphäre sie wie so viele andere Künstler in ihren Bann zieht.

Hemingway muss sich mit dem Schreiben von Zeitungsreportagen über Wasser halten, während er versucht, als Schriftsteller Fuß zu fassen. Man erfährt viel über die Entstehung seiner Geschichten und ersten Romanentwürfe, über die Pariser Literaturszene rund um Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald und Ezra Pound und über die Stadt Paris.
Im Mittelpunkt steht jedoch Hadley, aus deren Sicht der Roman geschrieben ist.

Paula McLain hat aus den biographischen Fakten eine Liebesgeschichte gemacht, die den Leser ganz für sich einnimmt. Im Verlauf der Geschichte rücken die bitteren Untertöne immer mehr in den Vordergrund, weiß man als Leser doch, dass Hadley nur die erste von insgesamt vier Ehefrauen Ernest Hemingways war. Von den glücklichen Anfängen über die ersten Brüche bis zur Trennung fühlt und leidet der Leser mit Hadley.

Doch nicht die Liebesgeschichte allein macht den Reiz dieses Romans aus. Die ganzen Beschreibungen des literarischen Lebens und des Schreibens an sich sind so lebendig dargestellt, dass ich dieses Buch jedem nur halbwegs literarisch interessierten Leser ans Herz legen möchte.