Rezension

Manches hat für mich nicht harmoniert

The Silence Between Us -

The Silence Between Us
von Nadine Dela

Bewertet mit 3 Sternen

Ein bisschen klischeehaft und kitschig, aber wenn man sich darauf eingestellt hat, dann ist es eigentlich irgendwie süß.

Im Buchladen hat "The Silence Between Us" von Nadine Dela meinen Blick magisch auf sich gezogen. Als ich dann auch noch den Klappentext gelesen habe, war für mich sofort klar, dass ich das Buch unbedingt kaufen und lesen muss! Das Buch und die Autorin waren mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt.

Das Cover finde ich schön! Es entspannt mich und strahlt Wärme aus. Ich glaube, dass es noch ein anderes, schlichteres Cover zu dem Buch gibt, welches mir persönlich allerdings weniger gut gefällt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Ihr Erzählstil hat mich wiederum sehr stark an Brittainy C. Cherry erinnert, was ja zuerst nichts schlechtes ist. Bei Brittainy C. Cherry wirkt der Schreibstil authentisch, weil sie diesen durch alle ihre Bücher verfeinert hat. Bei Nadine Dela hat die Erzählweise leider etwas erzwungen und kopiert gewirkt. Ich hatte das Gefühl, nicht die Worte von Nadine Dela zu lesen. Dies wurde kurz vorm Ende der Geschichte etwas besser und bestimmte Gespräche haben mich mehr überzeugt. Ich weiß nicht, ob das Problem für mich war, dass "The Silence Between Us" von mehreren Menschen lektoriert wurde. Es kann sein, dass ich das irgendwie gespürt habe, weil die Autorin ihren eigenen Stil in der Geschichte nicht so gut verdeutlichen konnte.

Die Charaktere waren schwierig für mich. Mia hat mein Herz zwar im Sturm erobert, aber für die Geschichte hätte ich mir eine stärkere Protagonistin gewünscht, die für ihre Zukunft kämpft und ihren Ängsten mit mehr Selbstbewusstsein entgegen blickt. Andererseits wurde Mia sehr gut beschrieben. Ich habe ihr geglaubt, dass sie von ihrer Vergangenheit traumatisiert ist und noch viel zu verarbeiten hat. Ihr Charakter war für mich authentisch. Ich persönlich favorisiere nur taffe Protagonistinnen. Finn war mir viel zu aufdringlich und Stalkermäßig. Vor allem als er plötzlich in Mias Zimmer übernachtet und ihre Meinung dazu nicht wirklich respektiert. Er sagt in Gedanken zu sich, dass er auch bei ihr übernachten würde, selbst wenn sie das nicht möchte. Die Charaktere hatten nicht wirklich viele Facetten. Manche Charaktere hätten auch aus einem Charakter bestehen können und es würde der Geschichte nichts fehlen. Die Dialoge hätten die gleichen sein können. Den Nebencharakteren hätte man daher noch mehr Eigenschaften und Unterschiede zuweisen können.

Die Handlung beinhaltet meiner Meinung nach viel zu viele Klischees. Hier wäre weniger mehr gewesen. Die Charaktere nähern sich sehr schnell an und beide sprechen viel zu schnell von verliebt sein und Liebe. Mag zwar sein, dass die Autorin genau diese Gefühle vermitteln wollte, aber für mich waren viele Dinge nicht sinnvoll begründet und ohne Kontext. Sie hat ihre Gedanken jedoch poetisch und verschönert wiedergeben. Es gibt eine tolle Wertevermittlung bezüglich Freundschaft. Besonders der Zusammenhalt von Mia und ihrer besten Freundin Laura. Die Geschichte war insgesamt etwas vorhersehbar. Die Auflösung am Ende habe ich trotzdem nicht kommen sehen. Es hat eigentlich keine Hinweise zum Miträtseln gegeben. Das Ende wurde schön umgesetzt, sodass ich gut mit der Geschichte abschließen konnte.

Ich habe das Gefühl, dass ich toll unterhalten wurde und hier und da wurde es in der Geschichte spannend, gefühlvoll oder humorvoll. Im Vordergrund steht nicht unbedingt die Liebesgeschichte von Mia und Finn, sondern die intensive Freundschaft von Mia und Laura. Ich denke leider nicht, dass ich irgendwann nochmal nach dem Buch greifen werde, um es erneut zu lesen. Es ist eine schöne Unterhaltung für ein paar gemütliche Lesestunden.