Mehr als ein Liebesroman
Bewertet mit 3.5 Sternen
Layla trifft auf Tristan, die beiden verstehen sich auf den ersten Moment. Da knistert etwas, wenn die beiden ihre Freizeit zusammen verbringen, doch es gibt einen Haken: Beide sind anderweitig in Beziehungen. Wie wird sich ihre Freundschaft entwickeln?
Der Schreibstil der Autorin Adriana Popescu ist sehr angenehm, die Seiten rauschen beim Lesen nur so an mir vorbei. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Layla erzählt, die ihre inneren Dämonen bekämpfen muss, um sich selbst zu finden. Ihre Selbstzweifel werden wunderbar eingefangen, ihre innere Zerrissenheit wird gut beschrieben. Charakterstärke hat die gute Layla aber wenig – leider. Und da kann auch die Beziehung zu Tristan wenig ändern. Tristan ist nett, lebenslustig und manchmal eine richtige Zicke, warum das so ist, bleibt leider die gesamte Geschichte über ein Rätsel, da der Leser ja in der Ich-Perspektive von Layla gefangen ist. Schade, denn da ist meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt worden.
Eine andere Schwäche ist meines Erachtens nach, die detaillierten Beschreibungen von allem und jedem, meine Fantasie konnte ich in einer Schublade einsperren, ich habe sie nicht gebraucht. Wahrscheinlich bin ich nicht ganz objektiv, aber ich kann die Lobhudeleien auf Stuttgart nicht nachvollziehen und war tatsächlich doch sehr genervt davon.
Angenehm ist jedoch, dass die Geschichte nicht dem 0/8/15 Schema folgt, sondern eigene Wege beschreitet, die mich dann doch überraschten.
Das Ende ist gut gewählt und passt hervorragend, wenn es natürlich einen klassischen Cliffhanger darstellt und mich ein wenig enttäuscht zurück lässt.
Eine etwas andere Geschichte, die mich doch sehr angenehm überraschte.