Rezension

Melancholie in Norditalien

Schwarz und Silber - Paolo Giordano

Schwarz und Silber
von Paolo Giordano

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine junge Familie verliert ihre Haushälterin, Kindermädchen, ihre Verbindung untereinander und stellt fest, obwohl sie zusammen leben, dass doch jeder für sich und einsam ist.

Der Erzähler ist ein Physiker, Dozent an der Universität in Turin, verheiratet mit einer Architektin und gemeinsam haben sie einen Sohn, Emmanuele. Signora A., die Haushälterin, kam als Nora, die Ehefrau, schwanger wurde und es dabei Komplikationen gab. Signora A. übernahm das Zepter in der Familie, wurde bald liebevoll Babette genannt und fungierte als Stütze, damit die junge Familie nicht auseinander fiel. Doch Babette erkrankte an Krebs und verließ das Haus und plötzlich war nichts mehr wie es einmal war.

Paolo Giordano gelingt es zum einen die melancholische Stimmung der Stadt Turin einzufangen und andererseits in seiner poetischen, aber doch einfachen Sprache dem Leser die Familie näherzubringen, die nun feststellen muss, dass sie sich immer auf eine Person von außerhalb hat verlassen können, um ihre eigenen Probleme zu lösen und es an der Zeit wird, die Verantwortung und Liebe in die Familie zurückzubringen und in die Zukunft zu schauen.