Rezension

Miss Marples erster Fall

Mord im Pfarrhaus - Agatha Christie

Mord im Pfarrhaus
von Agatha Christie

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der erste Fall der berühmten Miss Marple! Das macht dieses Buch sozusagen zu einem Muss für jeden Agatha Christie Fan. Wie der Titel schon sagt, geschieht im kleinen Örtchen St. Mary Mead im Haus des Pfarrers ein Mord. Und dieses Pfarrhaus liegt in direkter Nachbarschaft zu unserer Miss Marple.

Zwar finde ich oft gerade die luxuriösen und besonderen Plätze – Herrenhäuser, teure Hotels, Kreuzfahrtschiffe oder Luxuszüge – von Christies Krimis klasse, aber auch das einfache Pfarrhaus und Miss Marples Heimatdörflein haben etwas für sich. Es ist schön zu sehen, woher die wohl berühmteste Hobbydetektivin aller Zeiten stammt und wie ihre späte Karriere begann. Hier ermittelt allerdings nicht nur Miss Marple. Auch der Pfarrer selbst und natürlich die Polizei wollen den Fall lösen. Dass alles aus der Sicht des Pfarrers erzählt wurde hat mich erst ein wenig irritiert. Da er wegen seines Amtes aber eine allseits bekannte und vertrauenswürdige Person ist und so einen grandiosen Informationszufluss hat, ist er als Erzähler sehr klug gewählt. Auch ist er als Person wohl eine der sympathischsten Figuren des Krimis.

Miss Marple selbst ist hier noch eine Nebenfigur. Wie gewohnt aber ist sie eine kluge und humorvolle Frau. Und natürlich ist sie es, die am Ende den Fall löst. Im Verlauf des Buches spricht sie von sieben Verdächtigen. Das heißt reichlich Stoff zum mitraten. Es gibt viele Hinweise, viel Geheimniskrämerei, viele Spuren und eben viele Verdächtige. Beste Voraussetzungen also für einen Krimi. Der Krimi selbst kam erst ein wenig langsam in Fahrt, aber gerade die zweite Hälfte bietet mit diversen Wendungen und mehr Tempo viel Spannung.

Mord im Pfarrhaus ist nicht Christies bester Roman, aber aufgrund seines Hintergrundes in jeden Fall interessant. Die Geschichte selbst steigert sich immer weiter. So wächst der Spaß am lesen zusammen mit der Geschichte.