Rezension

Mittenrein ins Leben

Mittenrein ins Leben - Maria Linke

Mittenrein ins Leben
von Maria Linke

Das Cover ist in türkis und rosa gehalten und zeigt ein klassisches Damenrad mit Blumen im Gepäckkorb. Die Schrift ist glatt und glänzend und hebt sich dadurch vom Hintergrund ab. Die Gegend sieht nach ländlichem Gebiet aus. Insgesamt spricht das Cover meiner Meinung nach Leserinnen mittleren Alters an, auch das Alter der Protagonistin.

Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Hildegard, genannt Hilde, erzählt. Zu Beginn der Geschichte bekommt die Leserin einen Einblick in Hildes Leben, sowohl beruflich wie auch privat. Als sich Hilde ihrer guten Freundin Doro abends trifft, hat der Geschäftsführer mit ihrem Exmann eine Besprechung. Hilde arbeitet, nach der Trennung ihres Mannes, weiterhin im Betrieb des Schwiegervaters. Am nächsten Morgen stellt sich jedoch heraus, dass Hildes Schwiegervater verstorben ist, und der Exmann die Firma übernehmen wird und Hilde wird arbeitslos. Nach erfolgloser Suche in der Eifel beschließt sie, in Köln ihr Glück zu versuchen und nimmt Putzjobs an. Dabei kommt sie bei einer alten Bekannten, Regine, unter. Regine ist auf der Suche nach „Mister Right“ im Internet. Immer mehr Frauen treten in das Leben von Hilde, die sich selbst gerne zurücknimmt um anderen zu helfen. Hildes erwachsener Sohn, der in London studiert, ist kaum Thema des Buches. Etwa zur Hälfte des Buches lernt Hilde Antonia kennen, die kaum das Haus verlassen kann, und freundet sich mit ihr an. Gemeinsam mit einigen anderen Frauen, in die Hildes Leben eine wichtige Rolle spielen, gründen sie einen Supperclub. Probleme mit Männern bleiben jedoch nicht aus, die Frauen helfen auch in dieser Situation zusammen.

Dass die Geschichte aus der Ich Perspektive von Hildegard, genannt Hilde, erzählt wird, gefällt mir sehr. Allerdings scheint Hilde ein einfaches Gemüt zu haben und lässt sich von ihrem Exmann ganz schön runter machen, und auch sonst tue ich mir schwer, mich mit einer Person am Beginn des Buches zu identifizieren. Hildes Persönlichkeit erweitert sich jedoch im Laufe der Geschichte und ich konnte mich immer besser mit Hilde identifizieren. Leider musste ich mich auch mit der beharrlichen Verfolgung, die im Laufe des Buches aufgetreten ist, identifizieren, da ich eine ähnliche Situation selbst schon erlebt habe und durch das Lesen dieses Buches die Gefühle von damals wieder hochgekommen sind. Zu beginn hatte ich keine großen Erwartungen an dieses Buch und es war nach einer 20 seitigen Leseprobe für mich kein Must Read. Jedoch entwickelt die Autorin die Geschichte toll, so dass es zu einem sehr schönen Frauenroman wurde, an dessen Ende ich traurig war, dass es aus war. Schade finde ich nur, dass nach dem Tod eines Supperclub Mitgliedes keine Beerdigung im Buch beschrieben wurde, das hat mir gefehlt.

Gelungen finde ich die generelle Idee des Buches, die Aufmachung und der Schreibstil der Autorin, ebenso wird das Buch mit jeder Seite, die man liest, spannender.