Rezension

Mord in der Todeszone

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod -

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
von Amy McCulloch

          Cecily ist eine aufstrebende Reporterin bei einem Bergsteigermagazin. Überraschend bekommt sie vom derzeit weltweit prominentesten Bergsteiger Charles McVeigh ein Angebot, den Abschluss seiner Achttausender-Challenge zu dokumentieren. Für ein Exklusiv-Interview muss sie aber mit auf den Gipfel des Manaslu, den letzten von 14 Achttausendern, die Charles innerhalb eines Jahres bezwingen wollte. Mutig nimmt sie die Herausforderung an und bekommt es nicht nur mit dem Berg, sondern auch mit einem durchgeknallten Serienmörder zu tun. 

Schon das gelungene Cover zeigt, was Cecily erwartet. Eiskalt und bedrohlich ragt der Berg vor der einsamen Wanderin auf. Dass er von wenigen Sonnenstrahlen rötlich angeleuchtet wird, gibt nur ein bisschen Hoffnung. Der Schreibstil ist mitreißend, dass es bei der Beschreibung der Bergsteiger-Techniken ein paar Längen und Wiederholungen gibt, verzeiht man da gerne. Besonders gut bringt die Autorin zum Ausdruck, wie jedes einzelne Team-Mitglied für das Bergsteigen brennt, jeder auf seine Weise. Das macht die Handelnden nahbar, ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen, obwohl ich mit diesem Sport nichts zu tun habe. 

Mehr als einmal habe ich beim Lesen Cecilys Mut bewundert. Nicht nur, dass sie es trotz ihrer schlechten Erfahrungen in den Bergen wagt, an dieser Expedition teilzunehmen, sie lässt auch nicht locker, die seltsamen Todesfälle zu hinterfragen, die sich während der Expedition ereignen. Damit zieht sie natürlich die Aufmerksamkeit des Mörders auf sich. Aber wer ist es? Jeder der Expeditionsteilnehmer scheint etwas zu verbergen. Wem kann Cecily vertrauen? Geschickt führt mich Amy McCulloch  von einer falschen Fährte zur anderen, um mir ganz zum Schluss in einem furiosen Finale einen Täter zu präsentieren, mit dem ich nicht gerechnet hatte. 

Insgesamt fand ich diesen Thriller in einem mir so fremden Milieu hochspannend und exzellent geschrieben, so dass ich eine klare Leseempfehlung geben kann.