Rezension

Nicht so eiskalt wie erwartet

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod -

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
von Amy McCulloch

Bewertet mit 3 Sternen

Bergsteigen ist ein gleichermaßen faszinierender wie gefährlicher Sport- die Höhe, das Adrenalin, die Unvorhersehbarkeit des Geländes. Wenn da auch noch der Tod lauert, kann das mur ein packender Thriller werden. Dachte ich zumindest, denn irgendwie hat mich das Buch total kalt gelassen.

 

Zum Inhalt: Cecily hat die Karrierechance ihres Lebens. Bergsteiger Charles McVeigh will sie auf seiner Tour auf den den letzten der vierzehn Achttauschender-Berge mitnehmen und nach dem Gipfelaufstieg darf sie ein exklusiver Interview mit ihm führen. Doch nicht nur der Berg und die Wetterbedingungen bereiten ihr Probleme. Als ein Mitglied der Gipfeltruppe tot am Seil hängt ist Cecily sicher: ein Mörder befindet sich unter ihnen.

 

Man merkt total, dass die Autorin Ahnung vom Bergsteigen hat, da kommt echt Expertenwissen durch, was die Handlung absolut authentisch macht. Das hat mir auch mit Abstand am besten am Buch gefallen- ich hatte das Gefühl viel über das Bergsteigen und die Tücken dieses Sports zu lernen. Ich bin mir nicht sicher inwieweit die Autorin ihren eigenen Aufstieg auf den Manaslu als Vorbild genommen hat, aber die ganze Atmosphäre kommt gut rüber.

 

So sehr ich die Beschreibungen über das Bergsteigen und den Berg an sich mochte, es zieht die Story ganz schön in die Länge, bis endlich mal was passiert, das dem Buch die Eingruppierung als Thriller beschert. Irgendwie ist die Story dahingehend nicht so richtig aus dem Knick gekommen. Auf den letzten Seiten musste es dann aber plötzlich richtig rasant gehen, so als wäre der Autorin aufgefallen, dass sie bereits das halbe Buch mit einem Roman verplempert hat und jetzt noch fix den Thriller unterbringen muss. Das ist schade, vielleicht hat sie sich hier einfach im Genre vergriffen, denn ich glaube ein Roman über die Erfahrung beim Bergsteigen wäre auch super geworden.

 

Mit der Protagonistin bin ich leider nicht warm geworden, irgendwie war mit ihre Art total unsympathisch. Ist ja auch nicht schlimm, man kann ja auch im echte Leben nicht jeden mögen. Nur habe ich dadurch irgendwie weniger mit ihr mitgefiebert, was ja eh schwierig war, weil die Thrillerelemente erst so spät kamen.

 

Insgesamt war das Buch für mich ok, hat aber meine Erwartungen nicht erfüllt