Rezension

muss man lesen

Das Labyrinth des Fauns
von Cornelia Funke Guillermo Del Toro

Bewertet mit 5 Sternen

„Das Labyrinth des Fauns“ hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Cornelia Funke hat sich diesmal einer Idee des erfolgreichen amerikanischen Regisseurs Guilliamo del Toro bedient, die dieser bereits vor einigen Jahren verfilmte. Man muss diesen Film vorher nicht gesehen haben und ich bin sowieso eher der Fan davon, erst das Buch zu lesen und dann ins Kino zu gehen. Es handelt sich auch nicht unbedingt um ein Buch zum Film und schon gar nicht um ein Drehbuch. Cornelia Funke gibt dieser Geschichte ihre ganz eigene Handschrift und hat für mich hat sie einen Höhepunkt in ihrem Schaffen erreicht, was Sprachgewalt und Figurenzeichnung betrifft.

Auch wenn das Buch in der Realität im Jahre 1944 in Spanien spielt und vordergründig Bürgerkrieg herrscht, so wirkt doch alles durch den Erzählstil eher wie ein Märchen im Märchen, wie eine Fantasywelt in der ein Mädchen gegen die Mächte des Bösen kämpfen muss um Mutter, Bruder, sich selbst und vielleicht sogar die ganze Welt zu retten.

Wer del Toros Werk und Schaffen kennt weiß, dass es bei diesem Herrn oft blutig zur Sache geht und auch der Plot dieses Buches enthält neben der sehr düsteren beängstigenden Grundstimmung viel Gewalt und Grausamkeit, denn so ist das abgrundtief Böse nun mal gestrickt. Das ist für jüngere Kinder und zarte Gemüter nicht unbedingt geeignet. Die Morde werden ziemlich deutlich beschrieben und sind keineswegs verharmlost wie in „richtigen“ Märchenbüchern. Hier wird nicht nur angedeutet, hier fließt wirklich Blut.

Das märchenhaft-phantastische hat Cornelia Funke wunderschön getroffen. Geheimnisvoll, rätselhaft, überraschend und zu Herzen gehend erzählt sie von Ofelia und ihrem mutigen Kampf gegen den mörderischen Stiefvater. Ihr kindliches Wesen aber auch ihre Stärke und ihre Weisheit berühren den Leser und sind in einer furchteinflößenden Welt der helle Stern, der alles zum Leuchten bringt. Über den Plot verrate ich nichts. Es ist einfach schön, ihn selbst zu entdecken.

Ein Buch, welches man gelesen haben sollte.