Rezension

Mystisch, aber kompliziert

Teufelskreise - Linda Robertson

Teufelskreise
von Linda Robertson

Bewertet mit 3 Sternen

Persephone Alcmedi lebt sehr ruhig. Sie hält sich mit einer Kolumne über Wasser, die bisher ausreichte. Doch nun ist ihre Großmutter Demeter zu ihr gezogen, wodurch Persephone sich etwas anderes suchen muss. Ein Jobangebot lockt sie, auch wenn es moralisch verwerflich aussieht: Sie soll Rache üben an einem Mörder.
Und die Sache ist auch noch verteufelt verzwickt, denn der Mörder hat eine gute Freundin von Persephone umgebracht. Sie war eine Waer, ein Werwolf, die nun eine Waise hinterlässt.
Persephone nimmt den Auftrag an, bringt damit aber unwissentlich noch mehr Freunde in Gefahr. Oder Bekannte, die nun erst richtige Freunde werden sollen...

Puh, "Teufelskreise" ist mal wieder ein Buch, dass in unserer heutigen Welt Fantasy in Perfektion einbindet. Es gibt Vampire, Werwölfe, Hexen und sogar Feen.
Persephone, die Hauptfigur, ist eine Hexe, und hat seit kurzem ihre Großmutter, die auch eine Hexe ist, bei sich wohnen. Aber wie Persephone, oder Seph, wie Freunde sie nennen, als Hexe lebt, kommt erst im Laufe der Geschichte heraus.
Zu Beginn wird jedoch ihre Beziehung zu den Werwölfen deutlich. Jeden Monat bei Vollmond lässt Seph eine Handvoll von ihnen in ihren Kellern in Käfige, wo sie sich sicher verwandeln können. Damit macht sie sich keinesfalls beliebt, vor allem bei ihrer Großmutter nicht.
Irgendetwas war in der Vergangenheit passiert, was Seph sich einigeln ließ. Sie hat einen Verehrer, dem sie jedoch nicht traut.

Zusätzlich zur mystischen Komponente der Geschichte kam eine seltsame Schulfreundinnen-Geschichte, bei der Seph drei Freundinnen treffen musste, die ihr jedoch teilweise nichts mehr bedeuteten - oder zu viel bedeuteten, um weiter in Kontakt zu bleiben.Vielleicht wird in den kommenden Büchern darauf Bezug genommen, aber ich fand die Einschübe, auch wenn sie Normalität versprachen, unpassend und unverständlich.

Ich sage es ehrlich, ich habe das Buch vor zwei Jahren unerwartet geschenkt bekommen. Es war ein kleines Lob im Rahmen einer Fantasy-Challenge, die ich auch beendet habe. Aber Fantasy liegt mir eigentlich nicht mehr so, vor allem, weil man im ersten Roman in diesem Urban-Fantasy mit einer Flut an Informationen überschwemmt wird. Robertson hat sich ihre Welt genau überlegt. Ihre Werwölfe sind gefährlich und nicht gerne gesehen. Die Hexen leben nach bestimmten Regeln und in Zirkeln. Vampire haben ebenfalls genaue Regeln und Vorschriften.
Und fast alles ist Öffentlich. Es gibt Gesetze, wie man sich Übernatürlichen gegenüber verhalten soll und muss. Ärzte brauchen Werwölfe nicht behandeln, wodurch das Schlamassel mit Seph ja noch schlimmer wird.

Allerdings kamen diese Informationen, wie die Welt ist, so häppchenweise, dass ich die Puzzle-Stücke nur schwer zusammensetzen konnte. Immer wieder kamen Hinweise auf die Vorgeschichte, und ständig fragte ich mich, ob ich nicht doch im zweiten Band war.
Auch dieser Mix der Welten war mir einfach zu viel. Hexen - gut, kenne ich aus anderen Büchern. Wenn es Werwölfe gibt, gibt es meist auch Vampire, ist nichts neues. Dass die Öffentlichkeit darüber bescheid weiß, ist auch nichts neues.
Die Erzählweise von Robertson war etwas ungewöhnlich, weil so essentielle Sachen wie die Vorgeschichten und Details zur Welt immer so nebenbei kamen. Dafür waren Sachen wie Zigaretten ausdrücken, eine Jeans anziehen und die Beschreibung von Möbeln deutlich wichtiger.

Kurzum, ich kam nicht sonderlich gut klar mit der Geschichte. Mir war es einfach zu viel. Erinnert ihr euch an Soul Seeker? Es hatte mit Göttern, Schamanen und Chakren zu tun. Das war eine gute Mischung. Auch beispielsweise Zwillingsblut war eine interessante Geschichte über Vampire in unserer Zeit. Aber beides zu mischen ist eine seltsame Kombi - und Robertson hat so etwas getan.
Immerhin, und das ist absolut das positivste, gab es bis auf heiße Küsse keine Erotik. Wenigstens etwas!

Weil ich das Buch und die Geschichte zwar irgendwie unterhaltsam und spannend fand, aber nicht bahnbrechend, kann ich nur 3 Sterne vergeben. Die Serie werde ich nicht weiterlesen.