Rezension

Nette Geschichte mit Höhen und Tiefen

Wie wir uns aus Versehen verliebten - Kristen Tracy

Wie wir uns aus Versehen verliebten
von Kristen Tracy

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Stell Dir vor, Du willst einfach nur eine Bestellung verändern, doch die Bestellung verändert Dein Leben.  Genau so ergeht es Lucy, als sie telefonisch versucht, etwas an einer Bestellung zu ändern. Sie landet immer wieder nur auf einem Anrufbeantworter und ihre Nachrichten werden immer böser. Bis sie der Besitzer des Anrufbeantworters dann zurück ruft. James Rusher ist natürlich nicht der, den Lucy erreichen wollte, doch genau bei ihm landet sie immer wieder. Nach und nach führen die zwei immer häufiger Telefonate und erzählen sich Sachen, die sie sonst niemandem anvertrauen würden. Doch ob diese Vertrautheit auch funktionieren würde, wenn sie sich treffen?

Meine Meinung:
Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen. Die Idee des Buches ist ja nun nichts neues .. ob Anrufe, Mails oder Chats .. oft schon konnten wir solche Geschichten lesen, wo sich zwei so kennenlernen und sich nach und nach vertrauert finden. Doch obwohl die Grundidee die gleiche ist, unterscheiden sich die Geschichten natürlich und so greife ich immer wieder mal gerne zu so einer Geschichte.

Was mich bei dieser Geschichte sehr irritiert hat, sind die Art der Themen und vor allem die Art, wie die zwei sich unterhalten. Ich musste mir hier sehr oft vor Augen halten, dass es Teenager sein sollten .. gut, James ist 18, aber Lucy ist jünger. Und sie führen Gespräche, die ich vom Wortlaut her zu 90% eher Erwachsenen zuschreiben würde. (Ich kann hier nur aus meiner Sicht schreiben, von Situationen, in denen ich Jugendlichen zugehört habe). Sicherlich - hier und da kommt ihre jugendliche Verlegenheit mal durch, da reagieren sie dann wie die typischen Jugendlichen und da werden sie auch authentischer in meinen Augen.

Man lernt durch die vielen Gespräche, die die Beiden führen so nach und nach die Geschichten hinter ihnen kennen. Geschichten, die nicht unbedingt schön sind, die die zwei sehr belasten und über die sie sonst wohl nicht reden wollen mit Freunden. Aber auch hier fallen sie nicht direkt mit der Tür ins Haus. Es ist mehr ein Ratespiel, wo man einzelne Bausteine nach und nach zusammen setzen muss. Das wiederum gefiel mir sehr gut, denn so hielt es das ganze spannend.

Durch diese Art des Schreibstils, also der Telefonate, konnte ich jedoch leider keinem der Beiden nahekommen. Ich hatte viel mehr das Gefühl, als würde ich fremden Telefonaten lauschen (naja, so ist es ja auch) und muss mich dabei still verhalten. .. Grins, die Kinder von heute kennen das bestimmt nicht mehr, aber früher konnt es tatsächlich mal passieren, dass man in eine Leitung rutschte, auf der bereits zwei telefonierten .. da konnte man dann still und heimlich zuhören .. meist wars gäähnend langweilig ;-). Aber so ein Gefühl vermittelte das Buch .. zwei für mich sehr anonyme Protagonisten, mit denen ich nicht richtig warm werden konnte.

Dennoch, das Buch war leicht und locker geschrieben. Es war nicht platt, sondern enthielt auch Tiefen, brachte hier und dort eine Art Spannung mit sich und so verflogen die relativ wenigen Seiten natürlich sehr rasch. Es sind ja ohnehin nur wenige Seiten - aber durch die eingerückte Schreibart mit den Namen jeweils davor, wird es doch noch kürzer :)

Fazit:
Eine nette Geschichte mit Höhen und Tiefen. Die Schreibart brachte allerdings mit sich, dass einem die Protagonisten fremd blieben und man sich eher wie ein Lauscher fühlte - was ja nicht immer verkehrt sein muss. Es beschert einem eine nette Zeit, auch wenn die Unterhaltungen meiner Meinung nach nicht immer nach zwei Teenagern klangen, und dadurch teilweise nicht authentisch wirkten. Trotzdem hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu verfolgen. Wertung: 3,5

Kommentare

evafl kommentierte am 21. Juli 2014 um 08:03

Schade, hätte ich mir irgendwie auch spannender vorgestellt. Wobei ich dennoch nicht abgeneigt wäre es mal zu lesen. :) Schön berichtet! :)