Rezension

Neubeginn in Virgin River - und ein "Willkommen" für den Leser!

Neubeginn in Virgin River - Robyn Carr

Neubeginn in Virgin River
von Robyn Carr

Bewertet mit 4 Sternen

Mel, eine Krankenschwester aus der Großstadt, kommt nicht mehr mit sich und ihrem Leben ins Reine. Ihr Ehemann ist bei einer Schießerei ums Leben gekommen und der Schmerz und die Trauer lassen sie nicht los. Die Erinnerungen verfolgen sie regelrecht. Da kommt das Angebot aus Virgin River, als Hebamme und Helferin des hiesigen Arztes zu arbeiten, gerade recht. Alle Zelte abbrechen und ein neues Leben beginnen. Zur Ruhe kommen...

 

Doch das versprochene schöne, kleine Städtchen ist auf den ersten Blick etwas in die Jahre gekommen und sieht so gar nicht so aus, wie sie es beschrieben und auf Fotografien gezeigt bekommen hat. Auch ihre Unterkunft ist alles andere als wohnlich.

 

So kann man natürlich nicht leben und arbeiten, deswegen will Mel direkt wieder verschwinden - doch dann wird ein wenige Tage altes Baby vor der Praxis des Arztes abgesetzt und die Augen dieser Kleinen veranlassen Mel zu bleiben.

 

Doch nicht nur ihre Augen lässt das Herz der Krankenschwester höher schlagen: Jack, der Besitzer der Stadtbar und ehemaliger Soldat, ist äußerst attraktiv und sehr um Mel bemüht. Aber kann sie sich schon wieder binden...? Und welche "seelischen Altlasten" trägt Jack mit sich herum...?

 

 

Auf Anraten vieler habe ich mich erneut an eine Reihe gewendet. Die Autorin war mir ein Begriff im Liebesroman-Genre, aber von den guten Kritiken beeinflusst, las ich "Neubeginn in Virgin River" von Robyn Carr. Und was soll ich sagen? Ich mochte dieses Buch wirklich sehr! Somit ist wieder eine neue Reihe in mein Bücherregal eingezogen.

 

Mel, seit kurzen verwitwet, versucht aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen. Alles in Los Angeles erinnert sie an ihren geliebten Mann. Die Menschen erdrücken sie mit ihrem Mitgefühl. Da ist es wie ein Wink des Schicksals, dass sie das Angebot aus Virgin River erhält. Die Bilder, die sie vorweg geschickt bekommt, sind idyllisch und versprechen Ruhe und Abgeschiedenheit. Genau das, was sich Melinda wünscht. Geschockt von dem eigentlichen Anblick des Ortes, möchte sie natürlich direkt wieder abreisen, allen Plänen zum Trotz. Doch dann wird ein Neugeborenes vor der Tür des Arztes abgelegt und die Kleine erobert sofort Mel's Herz. Vor allem, da sie sich immer Kinder gewünscht hat und es nun wohl nicht mehr sein soll.

 

Hilfe bei der Renovierung ihrer Unterkunft und vorläufiges Asyl erhält Mel von Jack, dem örtlichen Barbesitzer und Veteranen. Er selbst scheint zunächst offen zu sein - und ungeheuer attraktiv... Doch ist sein Interesse an Mel wirklich dauerhaft? Und kann er sie davon überzeugen, dass Virgin River mehr zu bieten hat? Für Antworten auf diese Fragen, und wie es mit Mel und Jack weitergeht, müsst ihr natürlich den ersten Band der Reihe lesen.

 

Ansonsten ist der Schreibstil sehr gut, die Flüssigkeit des Textes wird zu keiner Zeit unterbrochen. Sehr gefühlvoll und liebevoll charakterisiert die Autorin die Menschen in der Stadt. Hier kennt jeder Jeden und alle kümmern sich umeinander. Gerade dies ist ein unglaublicher Charme-Faktor des Buches. Alles ist idyllisch und doch aufregend zugleich. Es wird nie langweilig und man fühlt sich richtig geborgen in der Geschichte.

 

Jeder der gerne Liebesromane liest, sollte wenigstens den ersten Band der "Virgin-River"-Reihe in seinem Regal beherbergen.