Rezension

Nicht lückenlos überzeugend

Die Tote am Lago Maggiore - Bruno Varese

Die Tote am Lago Maggiore
von Bruno Varese

Bewertet mit 3 Sternen

Matteo Basso, ehemaliger Polizeipsychologe in Mailand, hat sich nach einer privaten Katastrophe, die - erster Kritikpunkt - im Buch zwar mehrfach angedeutet, aber nie konkretisiert wird, aus dem Dienst zurückgezogen und die Fleischerei seines verstorbenen Vaters am Lago Maggiore übernommen.

Doch dann wird eine Freundin und Angestellte von ihm tot im See treibend gefunden. Die örtliche Polizei geht von einem tragischen Schwimmunfall aus, doch Matteo mag das nicht glauben. Zum einen war die Tote eine umsichtige Schwimmerin, zum zweiten, und das viel wichtiger, hat sie in der Nacht vor ihrem Tod erfolglos versucht, Matteo zu erreichen. Die Sprachbox seines Handys enthält so etwas wie einen Hilferuf. Also macht sich Matteo auf eigene Faust auf die Suche nach den Hintergründen. Erster Ansatzpunkt ist die Villa eines reichen Dandys, von der aus der nächtliche Anruf kam. Doch der Verdacht gegen den Besitzer lässt sich nicht erhärten, im Gegenteil, kurze Zeit später kommt der bei einem Autorennen ums Leben.

Matteo Basso begibt sich bei seinen Ermittlungen, wohlwollend unterstützt durch eine junge Polizeikommissarin in untergeordneter Stellung, in ein Geflecht aus Korruption und , persönlichen Leidenschaften, bevor er die tragische Lösung des Falles findet.

Der Untertitel des Romans lässt vermuten, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt. Doch um zu überzeugen, bedarf es etwas mehr als einiger verschleierter Andeutungen zum Vorleben des Protagonisten. Das allein weckt die Neugier auf etwaige Nachfolger nicht, jedenfalls bei mir. Insgesamt hatte ich einige Probleme, in das Buch hineinzukommen, es hat mich schlicht und einfach nicht "gepackt", ohne begründen zu können, warum. Manchmal ist das eben so. Erst so ca. ab der Hälfte des Buches war die Hürde überwunden.