Rezension

Nicht meins

Liber Bellorum. Band II -

Liber Bellorum. Band II
von Warda Moram

Bewertet mit 1 Sternen

Gut für Fantasy-Einsteiger geeignet

Zwei Jahre sind vergangen. Raven ist mittlerweile ein angesehener Schüler der Akademie, während Kyle gerade zum Schattenfürsten gekrönt wurde. Doch ein magisches Buch gibt den Brüdern Rätsel auf, deren Antworten ihr bisheriges Weltbild auf den Kopf stellen...

„Liber Bellorum - Licht & Schatten“ ist der zweite Teil einer Fantasy-Trilogie von Warda Moram.

Mich konnte schon der erste Teil „Liber Bellorum - Blut & Feuer“ nicht überzeugen. Trotzdem habe ich zum zweiten Teil gegriffen, in der Hoffnung, dass die Negativpunkte des ersten Bandes aufgegriffen und verarbeitet werden. Leider war dies nicht der Fall.

Ich kam trotz kurzer Pause zwischen den beiden Bänden wieder schnell in die Geschichte hinein. Das lag an der überschaubaren Anzahl von Charakteren und dem lockeren Schreibstil von Warda Moram. 

Im ersten Teil könnten Kyle und Raven nicht unterschiedlicher sein, wo Kyle aufbrausend war, war Raven still und schweigsam. Nun wendet sich das Blatt und die beiden Brüder sind in ihrer Impulsivität beinahe nicht mehr auseinander zu halten. Sie sind mittlerweile erwachsen, zumindest dem Alter nach. Aber ihr Verhalten lässt dieses nicht glaubwürdig erscheinen, auch im Umgang miteinander. Sie wirken viel jünger und auch von ihrem Altersunterschied ist mittlerweile nichts mehr zu spüren. Außerdem merkt man, dass sämtliche Charaktere aus einer Feder stammen, denn sie ähneln sich vor allem in der Denkweise stark. 

Besonders Kyle ist ein schwieriger Charakter. Schon im ersten Teil habe ich eine starke Abneigung gegen ihn entwickelt. Auch in anderen Romanen gibt es schwierige und bösartige Charaktere, die aufgrund dessen zur Geschichte beitragen. Aber Kyles Fehlverhalten wurde und wird einfach nicht als solches reflektiert. 

Das Buch ist im Genre Fantasy eingeordnet, aufgrund des Schreibstils und dem mentalen Stand der Protagonisten würde ich es einer jugendlichen Zielgruppe zuordnen. Daher finde ich nicht gut, wie mit den Themen Sexualität, Gewalt und dem Verhalten gegenüber dem weiblichen Geschlecht umgegangen wird, und welche Werte vermittelt werden. 

Nachdem der erste Teil mich aufgrund des großen Zeitsprungs am Schluss mit vielen Fragen zurückgelassen hat, werden einige Dinge direkt zu Anfang geklärt. Der Schattenclan war zu Ende von „Blut & Feuer“ die Verkörperung des Bösen, nun wird jedoch auch eine andere Seite beleuchtet. Das gibt dem Buch mehr Tiefe. 

Die Geschichte ist gut für Fantasy-Einsteiger geeignet, da das Magie-System leicht zu verstehen und die Welt nicht allzu komplex ist. Der erste Teil war wie eine Einführung in die Welt, im Zweiten beginnt nun die wirkliche Geschichte. Es gab viele Wendungen, die ich so nicht erwartet habe und zwischendurch den ein oder anderen lustigen Konter. Trotzdem werde ich die Reihe nicht weiterverfolgen.