Rezension

Nichts für Jeden

Tausend Nächte aus Sand und Feuer
von Emily Kate Johnston

Bewertet mit 3 Sternen

In „Tausend Nächte aus Sand und Feuer“ von Emily Kate Johnston geht es um die Protagonistin ohne Namen, die ihre Schwester schützen möchte & deswegen es so arrangiert, dass der Machthaber sie anstatt ihrer Schwester heiratet. Dieser ist berühmt berüchtigt dafür, seine Ehefrauen kurz nach der Hochzeit zu ermorden. Doch die Protagonistin ist wild entschlossen, dass damit mit ihr Schluss sein soll. Doch wie soll sie das machen? Und was ist mit dem Herrscher los? Wieso tut er das?

 

Der Schreibstil ist altertümlich & teilweise etwas gestelzt. Jedoch hat mir das gut gefallen, weil es sowohl besonders ist, als auch die orientalische Atmosphäre unterstützt hat. Die Geschichte wird dabei aus der Sicht der Protagonistin erzählt.

Die Charaktere hatten größtenteils keine Namen, sondern wurden nur mit ihrer Position oder Beziehung zur Protagonistin angesprochen. Ihre Schwester wurde beispielsweise nur „Schwester“ genannt & die Mutter des Herrschers eben nur als „Mutter von Lo-Melkhinn“. Unterschwellig sollte damit wohl die Wichtigkeit des Herrschers unterstrichen werden, da er als einer der wenigen Charaktere einen Namen (Lo-Melkhinn) hatte & dies ihn als etwas Besonderes bzw Wichtiges dargestellt hat.

Die Protagonistin & Lo-Melkhinn waren auch die beiden Charakter die am besten & tiefgehensten charakterisiert wurden. Sowohl Lo-Melkhinns Beweggründe für seine Taten, als auch die stumme Rebellion der Protagonistin kamen sehr gut herüber. Alle anderen Nebencharaktere wurden jedoch wenig bis gar nicht charakterisiert, aber sie spielten auch eher kleinere Rollen. Deshalb fand ich es so in Ordnung. Ich mochte es, wie die beiden Hauptcharaktere & ihr gesamter Hintergrund dargestellt wurden. Sie kamen sehr stark herüber. Jeder auf seine eigene Art & Weise.

Der Plot war arm an Handlung. Am Anfang & Ende gab es etwas Action bzw Spannung in Verbindung mit einer Handlung. Der Rest des Buches ist jedoch sehr handlungsarm. Dies kann auch schnell langweilig wirken. Für mich war es jedoch nicht langweilig, weil ich die Gedanken über Gott & die Welt, die aufgeworfen wurden wirklich interessant fand. Manche Aussagen schienen schon philosophisch anzumuten. Und die Rebellion der Protagonistin war eher eine stille & innere. Dies ist jedoch nicht für alle etwas. Daher würde ich erstmal das lesen der Leseprobe empfehlen.

So einige Fantasyelemente wurden hier & da nicht ganz erklärt. An einer bestimmten Stelle hatte ich sogar das Gefühl etwas verpasst zu haben. Selbst nach mehrmaligen Lesen der Stelle habe ich nicht verstanden, was da genau passiert ist. Man merkt also, dass das Buch sehr viel Interpretation benötigt & kein typisches Jugendbuch ist.

Und alle die eine romantische Liebesgeschichte suchen werden hier nicht fündig, denn abgesehen von Schwester- & damit Familienliebe kommt hier keine Liebe vor.

 

Fazit: Dieses Buch ist definitiv nicht für jeden etwas. Alle die etwas philosophisches Denken in Jugendbuchform suchen, werden mit diesem Buch ihren Spaß haben. Aber diejenigen, die ein actionreiches Romantasybuch suchen, sind hier an der falschen Adresse.