Rezension

Opulent, raffiniert konstruiert und dicht verwoben – historische Krimikunst!

Die Erfindung des Lächelns -

Die Erfindung des Lächelns
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 4 Sternen

Auf den Pariser Boulevards tobt das überbordene Leben, man vergnügt und amüsiert sich, während im Louvre im August 1911 die berühmte Mona Lisa verschwindet und unauffindbar bleibt. Alle Ermittlungen verlaufen im Sande. Nur in der undurchsichtigen Welt der Künstler, Bohemiens und Kriminellen gäbe es Hinweise…  

Was für ein opulenter Roman! Schon das Cover zeigt es überdeutlich: In Paris tobt das Leben! Und Tom Hillenbrand entführt den Leser in eine ganz und gar atmosphärische Welt der Künstler, Anarchisten und Bohemiens, alle auf der Suche nach Glück, Erfolg und Erfüllung um jeden Preis. Kein Wunder, das diese Wünsche manchmal ganz besondere Blüten treiben. Schmunzelnd begegnet man Berühmtheiten und fragt sich augenzwinkernd, was der Realität entsprechen könnte, um dann wieder einzutauchen in ein ganz unglaubliches Geschehen, in menschliche Abgründe und sagenhafte Erlebnisse. Der Autor zeichnet seine vielen Protagonisten liebenswert menschlich und echt, und gerade weil es derlei jede Menge gibt, entsteht keinesfalls Langeweile.

Tatsächlich handelt es sich um eine sehr überwältigende, dicht verwobene Geschichte, die mich stellenweise leicht überfordert hat und die dem Leser Konzentration abfordert. Wer gerne miträtselt, den historischen Kontext und Überraschungen liebt, ist hier bestens aufgehoben!