Rezension

Packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman aus dem hohen Norden

Der andere Ausweg -

Der andere Ausweg
von Manuel Martensen

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Manuel Martensen seinen Ermittler Walter Bork aus der fiktiven Kleinstadt Nordsum in seinen zweiten Fall, der ihn diesmal auf die vorgelagerte Nordseeinsel Prielsand führt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nachdem auf Prielsand die Leiche einer Standesbeamtin gefunden wird, übernehmen Walter Bork und sein Team die Ermittlungen, die durch ein aufziehendes Orkantief erheblich erschwert werden, da die Insel dadurch von der Außenwelt abgeschnitten ist. Zeitgleich erreicht Jonas mit der letzten Fähre die Insel und freut sich auf ein paar entspannte Tage mit seiner schwangeren Freundin Lara, die eigentlich bereits im Hotel auf ihn warten sollte. Doch dann erhält er einen verstörenden Anruf und wird in ein perfides Spiel um Laras Leben getrieben. Als ein Fischer, der Jonas aus einer misslichen Lage befreit, ermordet wird, gerät er zudem ins Visier der Ermittler. Doch das ablaufende Ultimatum zwingt ihn zu einer riskanten Flucht.  

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen packenden Showdown mit einer verblüffenden, aber absolut schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Auch bei seinem zweiten Auftritt macht es einem der eigenwillige Ermittler Walter Bork ziemlich schwer, ihn zu mögen. Die Rolle der Sympathieträger übernehmen hier eher andere Protagonisten, mit denen man aber gerne mitfiebert und auf ein gutes Ende hofft.    

Wer auf atmosphärisch dichte Krimis aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten.