Rezension

Packender und atmosphärisch dichter Thriller mit einem sympathischen Ermittler-Team

Das Flüstern des Totenwaldes (Thriller) -

Das Flüstern des Totenwaldes (Thriller)
von Gunnar Schwarz

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz seine Ermittler Lena Freyenberg und Henning Gerlach in ihren dritten Fall, der mich diesmal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. 

Zunächst sieht alles nach einem normalen Vermisstenfall aus, den Lena Freyenberg und Henning Gerlach zusammen mit ihrem Team übernehmen. Doch als die grausam zugerichtete Leiche der Frau am Rande eines unwegsamen Waldgebietes gefunden wird, bekommt das Ganze eine neue Dimension, denn ihr Kollege Boris ist gerade mit einer Gruppe von Freunden in genau diesem Wald unterwegs. Und für diese Gruppe hat sich die entspannte Wanderung längst zu einem wahren Höllentrip entwickelt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran, legt dabei geschickt ein paar falsche Fährten und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber dennoch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Hauptermittler und der Gruppe rund um ihren Kollegen Boris erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Haupttäters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten. Die düstere Grundstimmung entlädt sich am Ende in einem fulminanten Showdown, der die Ermittler an ihre Grenzen bringt und auch zu Konsequenzen in ihrem persönlichen Umgang führt.  

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.