Rezension

penibel recherchiert - ein toller Roman aus der Hansezeit

Von Piraten und Pfeffersäcken - Heiko Kraft

Von Piraten und Pfeffersäcken
von Heiko Kraft

Bewertet mit 4 Sternen

Heiko Wolf entführt seine Leser in die Welt der Hanse im 14. Jh..

Inhalt:

Martin, der achtjährige Sohn eines Strandräuberpaares, muss erkennen, dass diese Art des Broterwerbs nicht die Seine ist. Als er dann noch entdeckt, dass die Strandräuber gar nicht seine leiblichen Eltern sind, packt er die Gelegenheit beim Schopf und verhilft dem als Geisel gehaltenen Kaufmann Hermann Nienkerken zur Flucht. Aus Dankbarkeit für die Rettung wird der Junge von Nienkerken und Gemahlin adoptiert. Damit beginnt für Martin ein neues Leben als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns.

Er wird Lehrling in bei einem Kaufmann in Norwegen, rettet dort den Sohn eines Grafen und erhält als Dank den Siegelring von Königin Margarethe, den er in späteren Jahren zum Wohle Hamburgs einzusetzen weiß.

Auch sonst entwickelt sich Martin zu einer Art „Wunder-Wuzzi“, der sämtliche Abenteuer mit Bravour besteht.

So findet er auch bei einer Strafaktion gegen die Strandräuber seine große Liebe – die maurische Prinzessin Samira.

Hinweise zu seiner eigenen Herkunft, zum Verbleib des Zwillingsbruders und Reisen in unbekannte Länder– all diese Details sind Bestandteil dieses (Abenteuer)Romans.

Wird Martin letzten Endes seinen Bruder finden?

Erzählstil/Spannung/Charaktere:

Geschickt verwebt der Autor historisch Verbürgtes mit Fiktion. Wir lernen viele interessante, reale Persönlichkeiten wie Königin Margarethe von Dänemark, Magister Wigbold, Scharfrichter Johannes Ammentrost und den Hamburger Bürgermeister Christian Milites kennen.

Viele der geschilderten Ereignisse, wie die Kaperfahrten, der Kampf gegen die Strandräuber und die Pest in Hamburg usw. sind historische belegt.

Die Geschichte ist sehr detailreich und penibel ist recherchiert. Dies geht leider manchmal zu Lasten der  Charaktere und deren Emotionen. Manche Personen wirken distanziert, obwohl sie vom Schicksal ordentlich gebeutelt werden.

Fazit:

Mir hat die Geschichte gut gefallen, zeugt sie doch von einen ungeheurem Wissen des Autors.

Allerdings habe ich das Gefühl ein wenig „außerhalb“ zu stehen und nicht „mittendrinn“.

Leider gibt es auch eine Menge Tippfehler, Füllwörter und Wortwiederholungen. Hier merkt man, dass das Buch im Eigenverlag erschienen ist und nicht die Unterstützung eines Lektorates erhalten hat.

Kommentare

Bellis-Perennis ergänzte am 06. März 2016 um 08:44

Achtung, der Autor heißt Heiko KRAFT, eine dumme Verwechslung meinerseits.

Es gibt allerdings auch eine Autorin namens Heike Wolf, die u.a. das Buch "Der Bernsteinbund" geschrieben hat. Hier geht es um die Hanse in Bremen 1362