Rezension

Perfekt recherchierter historischer (Kriminal-)Roman, der einen von der ersten Seite an in den Bann zieht

Die Festung am Rhein - Maria W. Peter

Die Festung am Rhein
von Maria W. Peter

Bewertet mit 5 Sternen

Kurz zum Inhalt:
Coblenz, 1822. Die junge Franziska ist verzweifelt. Ihr Bruder Christian ist in Haft und wartet auf die Verhandlung wegen Landesverrats, für das ihm die Todesstrafe droht. Er soll geheime Pläne des Baus der preußischen Feste Ehrenbreitstein an die Franzosen verkauft haben; immerhin war sein Vater Franzose, der im Jahr 1815 für Napoleon gekämpft hat. Doch Franziska ist sicher: ihr Bruder ist unschuldig!
Nun heißt es, den wahren Täter zu finden. Dafür schleicht sie sich in den Haushalt Capitains von Rülow als Dienstmädchen ein, aus dessen Privaträumen die Pläne gestohlen wurden.
Leutnant Rudolph Harten, Offiziersingenieur und mit dem Bau der Feste betraut, soll seinerseits ebenfalls bzgl. des Verrats recherchieren.
Bald läuft ihm Franziska immer öfter über den Weg, und sie beteuert vehement die Unschuld ihres Bruders. Die beiden arbeiten schließlich zusammen und kommen sich dabei näher, als es für eine Halbfranzösin und einen Preußischen Offizier schicklich ist. 
Kann der wahre Verräter gefunden und Christian gerettet werden?

Meine Meinung:
Maria Peters Sprache ist wundervoll bildhaft; die Protagonisten sind lebendig, und Coblenz und seine Umgebung sind so detailliert beschrieben, dass man das Gefühl hat, mitten in der Geschichte zu sein.
Auch die verschiedenen eingearbeiteten Dialekte machen die Geschichte authentisch und die damalige Gesetzgebung wurde rechtlich korrekt eingearbeitet.
Die Autorin hat die historischen Hintergründe und Details, auch wie weit der Bau der Feste Ehrenbreitstein zu dem Zeitpunkt fortgeschritten war, bzw. dass Burg Stolzenfels damals noch eine Ruine war, genauestens und mit viel Liebe zum Detail recherchiert.
Dieser historische Roman enthält auch eine Liebesgeschichte und einen Kriminalfall; die Auflösung gefällt mir sehr gut: authentisch und nicht kitschig.
Besonders betonen möchte ich die hilfreiche Karte des Rheingebiets und Coblenz zu Beginn des Romans; und das Verzeichnis der handelnden Personen, die Auflistung der historischen Persönlichkeiten sowie das Glossar am Ende.
Das Cover ist wunderschön; es zeigt Franziska vor dem Hintergrund der Feste Ehrenbreitstein und dem Rhein. Die Mode, die Farbgebung des Covers und natürlich die Schrift lassen sofort einen historischen Roman erkennen.

Fazit:
Von diesem genauestens recherchierten historischen Roman war ich einfach nur begeistert! Die bildhafte Schreibweise, der spannende Kriminalfall und die lebendigen Protagonisten fesseln von der ersten Seite an und lassen einen das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Volle Leseempfehlung!